CDU plant Änderungen ihrer Organisations- und Kampagnenstruktur

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CDU-ParteizentraleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. Juni 2015

Die CDU plant zahlreiche Änderungen ihrer Organisations- und Kampagnenstruktur. Der letzte Beratungsentwurf des Papiers der Kommission „Meine CDU 2017“ von Generalsekretär Peter Tauber liegt der „Welt“ vor. In der kommenden Woche soll das finale Dokument verabschiedet werden.

Die CDU will in Zukunft stärker auf den Wahlkampf an den Haustüren setzen. „Für die verstärkte Durchführung von Haustürgesprächen im Wahlkampf auf allen politischen Ebenen wird das Konrad-Adenauer-Haus geeignete Methoden erarbeiten und unterstützende technische Instrumente entwickeln“, heißt es der Zeitung zufolge in dem Papier. Weiter werde ausgeführt: „Dabei muss es darum gehen, dass unsere Aktiven vor Ort diese Gespräche flächendeckend mit möglichst wenig Aufwand bewerkstelligen können.“ Solche Aktionen, die man als „Canvassing“ bezeichnet und die bisher vor allem die SPD genutzt hat, sollen nicht nur in Wahlkämpfen angewendet werden. „Alle Kreis-, Stadt-, Gemeinde- und Ortsverbände sollen mit regelmäßigen Bürgergesprächen und Canvassing-Aktionen auch außerhalb von Wahlkampagnen präsent sein.“ Grundsätzlich ist die Union unzufrieden mit ihrer Mitgliederstruktur. „Wir streben eine Mitgliederstruktur an, die die Vielfalt der Gesellschaft abbildet. Deshalb wollen wir vor allem junge Leute, mehr Frauen und mehr Bürger mit Einwanderungsgeschichte für eine Mitarbeit in der CDU zu begeistern.“ Als Zielmarke gibt die Kommission einen Frauenanteil von 30 Prozent im Jahr 2020 aus. Derzeit hat die Partei 452.700 Mitglieder – damit liegt sie knapp vor der SPD (451.500). Eine Frauenquote sieht die CDU aber nicht vor. Sie will das selbstgesteckte Ziel von einem Drittel Frauenbeteiligung weiterhin „konsequent“ umsetzen. „Dort, wo das Quorum nicht greift, wie bei Einzelwahlen oder Direktkandidaturen, wollen wir gezielt mehr Frauen als Kandidatinnen aufbauen und fördern.“ Um das Durchschnittsalter zu senken, will die Partei besondere Anstrengungen unternehmen, „um mehr Mitglieder der Jungen Union (JU), vor allem bei Erreichen der dortigen Altersgrenze, von einer CDU-Mitgliedschaft zu überzeugen“. Laut Auskunft der Jungen Union sind aktuell nur 35 Prozent der JU-Mitglieder auch in der CDU. Auch die Vorstandsstruktur soll sich ändern. „Wir wollen Mitgliederbeauftragte als Wahlamt in allen Vorständen ab der Kreisebene aufwärts bis zum Bundesvorstand im Statut der Bundespartei verpflichtend einführen.“ Aufgabe der Beauftragten soll es etwa sein, ausgetretene Mitglieder binnen vier Wochen zum Wiedereintritt zu bewegen. Auf Parteitagen sollen Mitglieder die Chance erhalten, unabhängig von einem Ortsverband, direkt Anträge zu stellen. Dafür müssen sie eine bestimmte Zahl Mitglieder hinter ihr Anliegen versammeln. Dieses Quorum soll für Bezirksparteitage 200, für Landesparteitage 300 und für den Bundesparteitag 500 Mitglieder betragen.

(dts Nachrichtenagentur)



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