Chios: Migranten zünden Zelte an – aus Protest
Wegen der schleppenden Bearbeitung ihrer Anträge haben 40 Asylbewerber Zelte und Mülltonnen in Brand gesetzt. Sie müssen teilweise monatelang auf die Bearbeitung ihrer Anträge warten.
Wegen der zu langsamen Bearbeitung von Anträgen ist es erneut zu Tumulten auf der griechischen Insel Chios gekommen. Rund 40 Asylbewerber haben dort zwei große Zelte und mehrere Mülltonnen in Brand gesetzt, berichtet die "Welt". Das ist seit Anfang des Monats bereits der dritte derartige Vorfall.
Als die Polizei einschreitet, droht einer der Randalierer mit der Tötung seiner Frau und seines Kindes. Vier der Flüchtlinge mussten kurzzeitig festgenommen werden. Erst mehrere Stunden später hat sich die Lage im Lager Souda wieder beruhigt.
Monatelanges Warten auf Bearbeitung
Die Asylbewerber warten teilweise monatelang auf die Bearbeitung ihrer Anträge. Die Behörden sind mit der schieren Flut an Anträgen einfach überfordert. Rund tausend Menschen leben aktuell in dem Lager auf Chios. Ein Teil hat bereits das Lager dort verlassen und Schutz in der Umgebung gesucht, wie griechische Medien berichten. Insgesamt befinden sich 8.500 Asylsuchende auf der Insel.
Viele der Menschen haben Asyl in Griechenland beantragt, um nicht sofort wieder in die Türkei und von dort aus in ihre Heimatländer abgeschoben zu werden. Eigentlich dürfen sie nur 25 Tage interniert werden, andererseits sei es ihnen verboten ohne bearbeiteten Antrag die Insel zu verlassen.
Menschen weichen auf gefährlichere Fluchtrouten aus
"Die Lage der Geflüchteten in Griechenland hat sich dramatisch verschlechtert, immer mehr Menschen weichen nun auf gefährlichere Fluchtrouten aus, Hunderte verlieren ihr Leben auf dem Weg von Nordafrika über das Mittelmeer nach Italien", sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter gegenüber der "Welt".
Das Flüchtlingsabkommen zwischen der Türkei und der EU bezeichnete er als einen “großen Fehler”. Der türkische Präsident habe dadurch an Macht gewonnen, was “uns noch schwer zu schaffen machen wird”. Es werde für die EU immer schwieriger Erdogan mit politischem Druck auf demokratische Grundwerte wie Meinungsfreiheit und unabhängige Justiz zu verpflichten, so der Politiker. (dk)
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