CSU-Innenpolitiker Uhl fordert „Redeverbot“ für türkische Minister in Deutschland

"Wir müssen auch den Ministern von (Präsident Recep Tayyip) Erdogan klarmachen, dass wir diesen Weg, den die Türkei jetzt geht, in Deutschland missbilligen und in keinem Fall unterstützen", so CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl.
Titelbild
Deutschland und Türkei FlaggeFoto: Christian Charisius/Archiv/dpa
Epoch Times5. März 2017

Im Streit um die Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in Deutschland hat sich der CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl für ein „Redeverbot“ ausgesprochen.

„Wir müssen auch den Ministern von (Präsident Recep Tayyip) Erdogan klarmachen, dass wir diesen Weg, den die Türkei jetzt geht, in Deutschland missbilligen und in keinem Fall unterstützen“, sagte Uhl am Samstag im Deutschlandfunk. „Das heißt: Redeverbot für diese Minister.“

Eine „uneingeschränkte Redefreiheit“ habe die deutsche Rechtsordnung nie gekannt, sagte Uhl, der auch Justiziar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist. „Wir gewähren Versammlungs- und Redefreiheit und Meinungsfreiheit all denen, die sich auf dem Boden dieses Staatsaufbaus bewegen, der freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“ Er fügte hinzu: „Aber wir wehren uns gegenüber den Feinden der Demokratie, denen geben wir eben nicht die Versammlungsfreiheit.“

Für die Kommunen, bei denen die Entscheidung für die Absage oder Genehmigung von Redeauftritten türkischer Wahlkämpfer liegt, forderte Uhl Unterstützung von den jeweiligen Landesregierungen und vom Bund. Die Landesinnenminister sollten den Städten und Gemeinden für solche Fälle klare Regeln an die Hand geben. „Hilfreich wäre auch eine Sprachregelung durch die Bundesregierung“, sagte Uhl. Aber entscheidend seien die Ordnungsämter vor Ort.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Freitag die türkische Kritik an der Absage von Wahlkampfterminen zurückgewiesen und deutlich gemacht, dass die Entscheidung bei den zuständigen Kommunen liege.

Anders gehen die Niederlande mit dem Thema um. Ministerpräsident Mark Rutte hatte am Freitag den geplanten Wahlkampfauftritt eines türkischen Ministers als  „unerwünscht“ erklärt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion