Das 49-Euro-Ticket kommt – Bundesrat gibt grünes Licht

Wo gilt das 49-Euro-Ticket? In welcher Form wird das Ticket angeboten? Was passiert mit bestehenden Abo-Verträgen? Auf diese und ähnliche Fragen geht folgender Artikel ein.
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Ein Regionalzug der Deutschen Bahn.Foto: iStock
Epoch Times31. März 2023

Ab dem 1. Mai gibt es das 49-Euro-Ticket, der Bundesrat gab am Freitag final grünes Licht. Das bundesweit gültige Monatsticket für den Nahverkehr soll den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel fördern. Es baut auf den Erfahrungen des beliebten Neun-Euro-Tickets auf.

Wo gilt das 49-Euro-Ticket?

Das 49-Euro-Ticket gilt ab dem 1. Mai in allen öffentlichen Nahverkehrsmitteln in Deutschland, also im Bahn-Regionalverkehr, in Bussen, Straßenbahnen, U- und S-Bahnen. Nicht enthalten sind Fernbusse und Fernzüge wie ICE, EC und IC der Deutschen Bahn und anderer Anbieter.

In welcher Form wird das Ticket angeboten?

Der Vorverkauf startet offiziell am 3. April, bei vielen Verkaufsstellen wie Verkehrsverbünden oder in der App „Dein Deutschlandticket“ kann es bereits vorbestellt werden. Das Ticket soll hauptsächlich digital ausgegeben werden, also per Smartphone-App. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer Chipkarte und es wird zunächst auch in ausgedruckter Form akzeptiert. Das Deutschlandticket ist personengebunden, also nicht übertragbar. Auf jeden Fall muss ein Abonnement abgeschlossen werden, das aber monatlich kündbar ist.

Was passiert mit bestehenden Abo-Verträgen?

Viele Abo-Verträge bei Verkehrsunternehmen und -verbünden mit Laufzeiten über den 1. Mai hinaus können auf das 49-Euro-Ticket umgestellt werden. Teils geschieht dies automatisch, teils müssen Fahrgäste dafür selbst aktiv werden. In diesem Fall gilt in der Regel eine Sonderkündigungsfrist des bestehenden Abos.

Gibt es Mitnahmeregeln für andere Menschen, Fahrräder oder Hunde?

Mitnahmeregeln etwa für Familienangehörige, abends oder am Wochenende sind bisher in der Regel nicht vorgesehen. Ausgenommen sind Kinder bis sechs Jahren, deren Mitnahme in der Regel auch sonst kostenfrei ist. Es gibt aber regionale Ausnahmen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg etwa erlaubt in seinem Tarifgebiet die Mitnahme eines Hundes.

Gibt es weitere Zusatzangebote?

Mancherorts ist regional geplant, ergänzend oder alternativ zum 49-Euro-Ticket Vergünstigungen für Schüler, Studierende und für Menschen, die Sozialleistungen erhalten, anzubieten. Auch zusätzliche Fahrrad-Monatskarten werden erwogen. Forderungen gibt es auch nach Sonderregeln für Familien. Nach den bisherigen Plänen müsste jedes Familienmitglied ab sechs Jahren ein eigenes Ticket erwerben – anders als bei vielen bestehenden Ticketangeboten. Auch haben einige Arbeitgeber angekündigt, das 49-Euro-Ticket subventioniert an ihre Beschäftigten weiterzugeben.

Wer profitiert wie stark vom neuen Ticket?

Das ist abhängig von der individuellen ÖPNV-Nutzung sowie den bisherigen Ticketangeboten der jeweiligen Region. Klar ist, dass bisherige Abo-Preise in Ballungsräumen meist deutlich über 49 Euro liegen, gerade für ländliche Regionen oft sogar im dreistelligen Bereich. Besonders stark profitieren dürften Pendler im Umland großer Städte sowie Menschen, die viel an unterschiedlichen Orten unterwegs sind.

Weniger attraktiv ist das 49-Euro-Ticket für ÖPNV-Nutzer, die bereits von vergünstigten Angeboten wie Sozialtickets profitieren, häufig Sonderregelungen wie Mitfahrangebote nutzen, sich mit anderen Menschen ein Ticket teilen oder an deren Wohnort die Verkehrsanbindung besonders schlecht ist. Allerdings dürfte sich das Ticket auch bei gelegentlichen, weiteren Fahrten im ländlichen Raum rasch lohnen. Durch die monatliche Kündbarkeit ist es so auch für Ausflüge oder Kurzurlaube interessant.

Bleibt es langfristig bei 49 Euro?

Eventuell nicht. Der Gesetzgeber betont, die 49 Euro seien ein „Einstiegspreis“. Insbesondere für den Fall, dass die für die Verkehrsunternehmen zugesagten Mittel zum Ausgleichen ihrer Verluste wegen des Tickets nicht ausreichen, ist die Möglichkeit vorgesehen, den Preis künftig zu erhöhen. Deswegen nennt die Politik das Ticket auch lieber Deutschlandticket. (afp/er)



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