„Doppelte Lottchen des Populismus“: Wagenknecht empört über AfD-Vergleich

Sahra Wagenknecht und Frauke Petry lieferten in "hart aber fair" einmal mehr Grund zu der Annahme, dass beide ähnliche politische Ansichten vertreten, zumindest wenn es um Schuldzuweisungen gegenüber dem Terror in Deutschland und Steuerfragen geht.
Titelbild
Sahra WagenknechtFoto: über dts Nachrichtenagentur
Von 18. Januar 2017

Hart aber fair? In der gleichnamigen Talkshow auf ARD trafen sich am Montag Spitzenpolitiker aller Fraktionen, um über Geld, Steuern und am Ende doch noch einmal über den Terror von Berlin zu diskutieren.

Aufhänger war dabei der Tweet von AfD-Politiker und Petry-Ehemann Marcus Pretzell kurz nach dem Anschlag, bei dem er die deutsche Kanzlerin für den Anschlag von Berlin verantwortlich machte und von „Merkels Toten“ sprach: „Wann schlägt der deutsche Rechtsstaat zurück? Wann hört diese verfluchte Heuchelei endlich auf? Es sind Merkels Tote“, twitterte er.

Erinnern wir uns, auch Sarah Wagenknecht von den Linken zog Anfang des Jahres ähnliche Parallelen. Sie sagte: „Es gibt eine Mitverantwortung, aber sie ist vielschichtiger.“ Wer sich an Kriegen im Ausland beteilige, erhöhe die Anschlagsgefahr in Deutschland.

CDU-Fraktionschef Volker Kauder nutzt die Gunst der Stunde, um, wie sein Parteikollege Peter Tauber schon zuvor, beide Politikerinnen in einen Topf zu werfen. Sie hätten „gemeinsame inhaltliche Überzeugungen“.

Wagenknecht war empört, fand das hart und kein bisschen fair. Es sei ein „dummer, plumper Vergleich“, eine „Ungeheuerlichkeit“ und eine „Diffamierung ihrer Person“. Wagenknecht verteidigt sich damit, dass sie von einer vielschichtigen Mitverantwortung spreche. Dazu gehöre auch, das „Kleinsparen“ der deutschen Sicherheitsbehörden. Sie würden Terror-Anschläge erleichtern. Laut der Linken-Fraktionschefin wäre es ebenso „primitiv“, Kauder eine Nähe zur AfD anzudichten, „weil beide gegen Vermögens- und Erbschaftssteuer sind“. Am Ende kritisierte sie, dass dies „keine kulturvolle Auseinandersetzung“ sei.

CDU-Generalsekretär Tauber hatte beide Politikerinnen unlängst als das „doppelte Lottchen des Populismus in Deutschland“ betitelt. Im gleichen Atemzug hatte er die Linkspartei mit der AfD gleichgesetzt.  Die Aussage von Linksfraktionschefin Sahra Wagenknecht, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei mitverantwortlich für den Anschlag in Berlin, mache „wieder mal deutlich, dass die Linkspartei eine rote AfD ist“, sagte Tauber gegenüber der „Bild am Sonntag“.

Petry verteidigte unterdessen den Marcus-Pretzell-Tweet kurz nach dem Anschlag unter anderem mit abenteuerlichen Anschuldigungen gegen „die deutschen Medien“.

Die ganze Sendung sehen Sie hier.



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