„Es ist schrecklich, was im Iran passiert“

Freiheit und Demokratie im Iran, mit dieser Forderung und der Bitte um Unterstützung demonstrierten in Hannovers Innenstadt am "Kröpke“ am Samstag etwa 200 Iraner.
Titelbild
(Zhu Feng/The Epoch Times)
Epoch Times28. Juni 2009

Epoch Times: Der Anlass für ihre Demonstration sind die Unruhen im Iran, nicht wahr? Was ist los im Iran?

Frau S.: Es geht erst mal um den Wahlbetrug im Iran, und dass die Leute, die protestieren brutal ermordet werden. Die Unruhen haben so angefangen: Die Leute haben erst mal gegen Wahlbetrug protestiert, und jetzt protestieren sie dagegen, dass Menschen einfach so erschossen werden, oder verhaftet oder verletzt…

Epoch Times: Wir haben hier gerade ihr Schild gelesen: „Als Zeichen Ihrer Solidarität bitten wir Sie, wenn Sie uns unterstützen wollen, sich für ein paar Minuten zu uns zu gesellen“. Was kann man hier in Deutschland eigentlich tun, um die Iraner und den Iran zu unterstützen?

Frau S.: Was wir an internationaler Hilfe brauchen ist an erster Stelle, dass der jetzige Präsident, der mit Wahlbetrug gekommen ist, nicht anerkannt wird, bis Neuwahlen im Iran wieder stattgefunden haben, und bis die Unruhen sich wieder beruhigt haben. Das ist ein erster Schritt und ein Ruf nach Hilfe, die wir international fordern.

Epoch Times: Ist das eigentlich so, dass alle, die hier stehen, Anhänger von Mussawi sind?

Frau S.: Das sind an erster Stelle Iraner, die für Iran die Freiheit wünschen. Und an zweiter Stelle sind es mehrheitlich Iraner, die Mussawi gewählt haben.

Epoch Times: Wenn Sie „Freiheit“ sagen, was meinen Sie dann genau?

Frau S.: Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Freiheit für die Frauen – Frauenbewegung – Bildungsfreiheit …

Epoch Times: Was ist Ihr persönlicher Wunsch für den heutigen Tag auch in Zusammenhang mit Ihrer Aktion hier?

Frau S.: Ich wünschte mir, alle Welt könnte sehen, was da passiert. Es ist schrecklich. Es kommt nicht alles durch die Nachrichten. Nur weil wir Kontakt haben zu unseren Familien – meine Familie wohnt dort – wissen wir, was da los ist. Mit dieser Aktion wollen wir zeigen: es ist schrecklich, was da passiert; wir wollen hier die Aufmerksamkeit der Menschen erregen.

Epoch Times: Vielen Dank für dieses Gespräch.

Frau S. ist Studentin in Hannover, wie auch die anderen Teilnehmer der Mahnwache. Die Studenten fordern – so heißt es in ihrem Flyer – „Die Aufrechterhaltung des Gesetzes, Freiheit, Demokratie und die Anerkennung für das iranische Volk und unsere Stimme“.

Das Interview führte Christine Riese

(Zhu Feng/The Epoch Times) 
(Zhu Feng/The Epoch Times)


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