Früherer Grünen-Vorsitzender Bütikofer rät seiner Partei von eigenem Kanzlerkandidaten ab

"Vor 20 Jahren waren wir das Beiboot, inzwischen fahren wir nach eigenem Fahrplan. Ob wir tatsächlich ein Dickschiff werden können, müssen wir sehen," sagt Bütikofer. Für den Fall eines Bruchs der Großen Koalition sprach er sich gegen eine Regierungsbeteiligung seiner Partei ohne vorherige Neuwahl aus.
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Reinhard BütikoferFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. März 2019

Der frühere Grünen-Vorsitzende Reinhard Bütikofer hat seiner Partei trotz der hohen Umfragewerte von einem eigenen Kanzlerkandidaten bei der nächsten Bundestagswahl abgeraten. „In Bayern haben wir im Landtagswahlkampf bewiesen, dass es nicht darauf ankommt, ob man einen Ministerpräsidenten-Kandidaten hat, um die Alternative zur CSU zu sein“, sagte Bütikofer der „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe). „Wir streben Grüne-Mehrheitsfähigkeit wie in Baden-Württemberg an. Und in Baden-Württemberg sagte Kretschmann 2011: `Das Amt muss zum Manne komme`. Von mir aus auch zur Frau“, sagte Bütikofer.

Der Europa-Politiker fügte hinzu: „Wir werden kein Wiedergänger der Westerwelle-FDP sein, der mit der Umfragezahl 18 oder irgendeiner anderen Zahl auf der Schuhsohle angibt.“ Die Grünen wollten „ein Kraftzentrum“ in der parteipolitischen Landschaft werden und definierten sich schon lange nicht mehr als „Bindestrichpartei in Abhängigkeit von möglichen Koalitionspartnern“, so Bütikofer.

„Vor 20 Jahren waren wir das Beiboot, inzwischen fahren wir nach eigenem Fahrplan. Ob wir tatsächlich ein Dickschiff werden können, müssen wir sehen.“ Für den Fall eines Bruchs der Großen Koalition sprach sich Bütikofer gegen eine Regierungsbeteiligung seiner Partei ohne vorherige Neuwahl aus:

„Die Berliner Regierungspolitik besteht schon viel zu lange im Wesentlichen aus schlecht orientiertem Durchwurschteln. Das sollte man nicht auch noch über das Ende der Regierungszeit Merkel verlängern.“ (dts)



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