Fußball-Gewalt: Pistorius will Politik der „maximalen Abschreckung“

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius fordert die öffentliche Ächtung gewalttätiger Fans, auch durch die eigene Mannschaft.
Titelbild
Polizeipräsenz beim Spiel zwischen 1860 München und Jahn Regensburg.Foto: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images
Epoch Times6. Juni 2017

Der bei SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz für das Thema innere Sicherheit zuständige Boris Pistorius fordert angesichts der jüngsten Gewaltexzesse in Fußballstadien eine Politik der „maximalen Abschreckung“.

Im Gespräch mit dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ forderte der niedersächsische Innenminister die öffentliche Ächtung gewalttätiger Fans, auch durch die eigene Mannschaft. „Mit dem Kauf von Eintrittskarten muss auch im Bedarfsfall, also insbesondere bei Hochsicherheitsspielen, die Pflicht zur Anfahrt unter Polizeibegleitung verbunden sein.“

Die Täter müssten mit Videotechnik am besten noch vor Ort ermittelt und abgeurteilt werden. „Es gibt nur eine Antwort: lebenslange Stadionverbote.“ Wenn die Gewalt in den Stadien sich so weiterentwickeln sollte wie bei den jüngsten Relegationsspielen, „muss man auch über personalisierte Tickets nachdenken oder über Stadien ohne Stehplätze“, so Pistorius weiter.

Die Einhaltung des Pyroverbots im Stadion, die Videoüberwachung während des Spiels und ein zuverlässiger Ordnerdienst seien zuallererst Sache der Vereine. „Pyrotechnik ist strafbar, Ende!“ Pistorius erinnerte daran, dass es in einigen Stadien zuletzt Fanbanner im Heimblock mit Botschaften wie: „Bullen töten“ gezeigt wurden. „Auch wenn das sicherlich etwas mit RB Leipzig zu tun hat, nach dem Spiel gingen die Spieler hin, als wäre nix gewesen und bedankten sich für die Unterstützung. Da krieg ich so einen Hals.“

So etwas müsse „geächtet werden, auch öffentlich durch die Verantwortlichen und auch die Spieler“, fordert Pistorius. „Wenn skandalöse Plakate gezeigt werden, wenn Pyros fliegen, darf die Mannschaft insbesondere die Kurve hinterher nicht dafür abfeiern. Die fühlen sich doch dann ausdrücklich bestätigt in ihrem kriminellen Treiben.“ (dts)



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