Gewerkschaft: 35-Stunden-Woche ist „Wunscharbeitszeit“ für die meisten Beschäftigten

Mit 67,9 Prozent würde eine große Mehrheit am liebsten 35 Stunden oder weniger pro Woche arbeiten, teilte die IG Metall am Dienstag unter Berufung auf eine Befragung von knapp 700.000 Beschäftigten aus den bei ihr organisierten Branchen mit.
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BauarbeiterFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times17. Mai 2017

Die meisten Beschäftigten wünschen sich einer Umfrage zufolge eine 35-Stunden-Woche. Mit 67,9 Prozent würde eine große Mehrheit am liebsten 35 Stunden oder weniger pro Woche arbeiten, teilte die IG Metall am Dienstag unter Berufung auf eine Befragung von knapp 700.000 Beschäftigten aus den bei ihr organisierten Branchen mit. Jeder Fünfte wolle die Vollzeitarbeit auf weniger als 35 Stunden reduzieren.

Die 35-Stunden-Woche sei „die Wunscharbeitszeit“ für die Mehrheit der Arbeitnehmer, betonte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Das „Mantra“ der Arbeitgeber – „Vollzeit plus Überstunden plus Flexibilität plus Leistungsdruck“ – müsse durchbrochen werden. „Das sind keine Arbeitszeiten, die zum Leben passen.“

Die Beschäftigten setzten auf eine „Umverteilung der Arbeitszeit entlang des Lebenslaufs“, erläuterte Hofmann. Dazu seien „verlässliche tarifliche und gesetzliche Regelungen“ nötig.

Der Umfrage zufolge sind Arbeitnehmer insbesondere mit ihren Arbeitszeiten zufrieden, wenn diese so lang sind wie gewünscht, planbar sind und vorübergehend verringert werden können. Wer über 41 Stunden pro Woche arbeite, oft am Wochenende ran müsse, nicht planbar eingesetzt werde und häufig unter Zeitdruck stehe, sei unzufrieden mit seinen Arbeitszeiten.

An der Umfrage beteiligten sich rund 680.000 Beschäftigte in gut 7000 Betrieben aus allen Branchen, die in der IG Metall organisiert sind. Die Gewerkschaft vertritt unter anderem Beschäftigte der Stahlindustrie, der Metall- und Elektrobranche sowie der Textilindustrie.

In der Metall- und Elektroindustrie beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 35 Stunden in Westdeutschland. In Ostdeutschland sind es 38 Stunden.

„Wir sollten uns von den Arbeitgebern nicht die 35-Stunden-Woche klauen lassen“, warnte Hofmann. „An vielen Ecken“ sei es den Arbeitgebern in den vergangenen Jahren bereits gelungen, sie aufzuweichen – etwa durch Zuschläge für Mehrarbeit, Schichten oder Wochenendeinsätze. (afp)



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