Grüne beraten über ihre künftige Rolle – Özdemir benennt Wunschkandidaten für seinen Nachfolger

"Wir Grüne sind und bleiben gesprächsbereit", erklären die Grünen in einem Leitantrag zum Parteitag. Am Samstag berät die Partei in Berlin über ihre politische Zukunft.
Titelbild
(R - L) Claudia Roth und Cem Özdemir, Katrin Göring-Eckardt und Juergen Trittin.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times24. November 2017

Die Grünen beraten am Samstag (10.00 Uhr) auf einem Parteitag in Berlin über ihre künftige Rolle nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen. Die Partei ist zwar bereit zu weiteren Gesprächen über eine künftige Regierungsbildung.

Doch es ist vollkommen offen, wie diese aussehen könnte. In dem Leitantrag, über den die 850 Delegierten abstimmen sollen, heißt es: „Wir Grüne sind und bleiben gesprächsbereit.“

Grundlagen für die Partei seien das Wahlprogramm und der Zehn-Punkte-Plan mit zentralen Forderungen etwa zur Flüchtlings- oder Klimapolitik. Debatten dürfte es unter den Delegierten geben, inwieweit sich die Grünen auf eine Minderheitsregierung einlassen sollen, falls dies noch einmal ein Thema werden sollte.

Mögliche Nachfolger von Özdemir benannt

Parteivorsitzende Cem Özdemir benannte mögliche Kandidaten für seine Nachfolge. Es sei kein Geheimnis, dass er Robert Habeck für „einen sehr schlauen Kopf“ halte, sagte Özdemir der Zeitung „taz“ (Wochenend-Ausgabe).

Neben dem schleswig-holsteinischen Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung gebe es aber auch noch viele andere „gute, profilierte und sachkundige Leute“ in der Partei.

Unter anderem nannte Özdemir den Politischen Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sowie den Europaabgeordneten Sven Giegold. Doch auch von den Bundestagsabgeordneten und Mitgliedern des Jamaika-Sondierungsteams, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock und Katja Dörner werde man noch viel hören, fügte er hinzu.

Özdemir will nicht mehr antreten – höchstens bei Neuwahlen

Özdemir will im nächsten Jahr nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren. Falls es doch noch zu Neuwahlen komme, wolle er aber erneut als Spitzenkandidat antreten, sagte er der „taz“. Die Grünen wollen auf dem Parteitag am Samstag in Berlin über die gescheiterten Jamaika-Sondierungen beraten.

Özdemir verteidigte die Verhandlungsführung der Grünen. „Es geht mir auf den Senkel, dass in Deutschland der Kompromiss als Verrat denunziert wird“, sagte er. Kompromisse seien wesentlich für das „Gelingen der Demokratie“. (afp)

Siehe auch:

Grünen-Chef Özdemir bekräftigt Rückzug von der Parteispitze



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