Gut 20 Millionen Menschen in Deutschland haben Einwanderungsgeschichte

Etwa jeder vierte Einwohner in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Tendenz steigend. Das Statistische Bundesamt stellt neue Zahlen vor.
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Migranten in Berlin.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times20. April 2023

Rund 20,2 Millionen der in Deutschland lebenden Menschen haben im Jahr 2022 eine Einwanderungsgeschichte gehabt. Das waren sechseinhalb Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Damit machten sie einen Anteil von 24,3 Prozent an der Bevölkerung aus. Zu der Gruppe zählen demnach Menschen, die entweder selbst einwanderten oder deren Eltern beide nach Deutschland migrierten. Gezählt werden Einwanderungen ab dem Jahr 1950.

Mehr selbst Eingewanderte

Laut den Statistikern stieg vor allem die Zahl der selbst Eingewanderten. Von den 20,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte waren 15,3 Millionen selbst nach Deutschland eingewandert. Dies entsprach einem Anteil von 18,4 Prozent an der Bevölkerung. 4,9 Millionen – also etwa sechs Prozent – waren wiederum direkte Nachkommen von selbst eingewanderten Eltern.

Die Zahl der selbst Eingewanderten stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als sieben Prozent an. Das lag den Bundesstatistikern zufolge vor allem an der Fluchtmigration aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan.

Bei weiteren 3,9 Prozent der in Deutschland geborenen Menschen war nur ein Elternteil eingewandert. Nach der verwendeten Definition der Wiesbadener Statistiker werden diese nicht zur Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte gezählt.

71,1 Prozent sind deutsch

Rund 59,1 Millionen Menschen in Deutschland waren im Erhebungsjahr 2022 weder selbst zugewandert, noch war ein Elternteil seit 1950 nach Deutschland gekommen. Sie machten rund 71,1 Prozent der Bevölkerung aus.

Von den 15,3 Millionen in Deutschland lebenden Eingewanderten, die selbst nach Deutschland kamen, wanderten knapp 6,1 Millionen – 40 Prozent – seit dem Jahr 2013 ein. 47 Prozent davon waren Frauen, 53 Prozent waren Männer. Mit einem Durchschnittsalter von 29,9 Jahren waren sie deutlich jünger als die Menschen ohne Einwanderungsgeschichte, deren Alter im Schnitt bei 47 Jahren lag.

Die Bundesstatistiker wiesen darauf hin, dass von den Menschen mit Einwanderungsgeschichte die Menschen mit Migrationshintergrund unterschieden werden. Zu ihnen zählen der Definition zufolge jene, die bei ihrer Geburt keine deutsche Staatsangehörigkeit hatten.

Demnach lebten 2022 rund 23,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland – ihr Anteil lag damit bei 28,7 Prozent. Bei den Angaben zugrunde liegenden Mikrozensus wird jährlich rund ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland stichprobenartig befragt. (AFP/mf)



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