Hamburg Airport: Betroffen war auch die Notstromversorgung

Eine kaputte Kabelisolierung löste den Stromausfall am Flughafen Hamburg aus. Betroffen von dem technischen Defekt war ein zentraler Bereich der Energieversorgung im eigenen Blockheizkraftwerk, das auch die Notstromversorgung sicherstellt.
Titelbild
Reisende warten im Helmut-Schmidt-Airport.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times4. Juni 2018

Eine kaputte Kabelisolierung in einem zentralen Bereich hat den Stromausfall am Hamburger Flughafen ausgelöst. Die Beschädigung habe zu einem „heftigen Kurzschluss“ geführt und zahlreiche benachbarte Kabel beschädigt, teilte der Airportbetreiber am Montag mit.

Der Betrieb an dem Flughafen lief nach der Schließung von Sonntag zum Wochenstart wieder planmäßig an, es gab jedoch zunächst noch einige Ausfälle.

Der Flughafen meldete bis zum Nachmittag 24 gestrichene Abflüge und zwölf ausgefallene Ankünfte, seit dem Vormittag erhöhte sich die Zahl damit aber nur noch um eine. „Es läuft wieder normal“, sagte eine Sprecherin am Nachmittag der Nachrichtenagentur AFP. Regulär waren für Montag 214 Ankünfte sowie 214 Abflüge geplant.

Das flughafeneigene Blockheizkraftwerk war betroffen

Betroffen von dem technischen Defekt war nach Betreiberangaben ein zentraler Bereich der Energieversorgung im flughafeneigenen Blockheizkraftwerk, das auch die Notstromversorgung sicherstellt.

Daher habe auch die Ersatzversorgung mit Ausnahme des Bereichs der Landepisten nicht funktioniert. Techniker hätten „insgesamt 42 Kabel auf 540 Metern Gesamtlänge großflächig ausgetauscht“. Seit 03.00 Uhr in der Nacht zum Montag arbeite das Kraftwerk wieder „stabil“.

Der Betreiber riet Passagieren allerdings weiterhin dazu, vor der Anreise ihre Fluggesellschaft wegen etwaiger Planänderungen zu kontaktieren. Der Flughafen informierte auf seiner Internetseite www.hamburg-airport.de über den Stand bei den An- und Abflügen.

Der Kurzschluss habe „mitten ins Herz des Blockheizkraftwerks“ getroffen und dieses komplett lahmgelegt, teilte Flughafenchef Michael Eggenschwiler mit. Prinzipiell verfüge der Flughafen über mehr „Backup“-Generatoren als von den Behörden verlangt. Es habe sich um eine „Ausnahmesituation“ für alle Beteiligten gehandelt. Der Flughafen bedaure die Folgen.

Noch unklar: Müssen Fluglinien die Kunden entschädigen?

Unklar ist nach Angaben von Reiserechtsexperten, ob betroffene Reisende ihre Fluggesellschaften für die Ausfälle haftbar machen können.

Fluglinien müssten ihre Kunden nicht entschädigen, wenn Flüge wegen „außergewöhnlicher Umstände“ gestrichen werden müssen, sagte der Fachmann André Schulze-Wethmar vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland (EVZ) der Nachrichtenagentur AFP.

Zu „außergewöhnlichem Umständen“ gehören laut EVZ etwa Streiks, außerordentlich schlechtes Wetter und politische Instabilität. Ob ein Stromausfall an einem Flughafen ebenfalls dazu gehören kann, müssten nach Angaben von Schulze-Wethmar zunächst Richter klären.

Durch den Stromausfall am Sonntag hatte der größte Flughafen in Norddeutschland seinen Betrieb ab 10.00 Uhr einstellen müssen. Am Sonntag waren 200 Starts und 200 Landungen geplant. Bevor der Airport schloss, fanden 37 Starts und 24 Ankünfte statt.

Von den Ausfällen betroffen waren 30.000 Passagiere. 150 Fluggäste mussten die Nacht auf Feldbetten am Flughafen verbringen. (afp)



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