In Rostock verfallen zunehmend Impftermine – OB: „Der Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein“

Nach weiteren Lockerungen in Mecklenburg-Vorpommern klagt Rostock OB über verfallene Impftermine. Um das zu verhindern, fordert er eine härtere Gangart gegen Ungeimpfte. Doch auch er ist nicht mit allen Regierungsmaßnahmen auf Landesebene einverstanden.
Von 25. Juni 2021

„In unseren Impfzentren verfallen immer mehr Termine, weil die Leute einfach nicht kommen – und auch nicht absagen“, schildert der Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sein aus seiner Sicht größtes Problem: Es gebe immer mehr Menschen, die sich weigerten, sich impfen zu lassen.

Um die Impfwilligkeit der Bevölkerung anzukurbeln, hat Madsen eine Idee: „Der Alltag für Ungeimpfte muss unangenehmer sein“, erklärte er gegenüber der „Welt“ im Interview. „Dann überlegen sich die Leute, ob sie sich nicht doch lieber impfen lassen.“ Das gelte auch auf europäischer Ebene. „Du willst nach Malle? Okay. Aber bitte nur geimpft.“

Auch fordert Madsen, dass man aus diesem Grund die Testpflicht für Ungeimpfte beibehalten soll. Dass die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern die meisten Testpflichten gerade aufgehoben hat, findet Madsen „mit Blick auf die Impfbereitschaft nicht sehr hilfreich“.

Die Sicht der anderen

Andererseits fand OB Madsen den harten Kurs von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nicht richtig, weil Corona sehr viel mehr zu diskutierende Facetten habe, „als nur Verbote und Lockerungen und wieder Verbote“.

Und noch etwas liegt Madsen aufgrund der Verbotspolitik im Magen: „Wenn mir der Chef der niedergelassenen Kinderärzte erzählt, dass er mittlerweile mehr Kinder in psychiatrischer Behandlung hat als jemals zuvor, dann ist das auch ein Thema.“ Wenn er dann aber die Landesregierung bitte, einen Spielplatz öffnen zu dürfen, bringe er alle gegen sich auf. Das könne auch nicht richtig sein.

Am Anfang der Pandemie seien noch alle verunsichert gewesen, man war froh, dass einem jemand sagte, wo es langgehe, erklärte Madsen. Dann sei die Phase des Helfens, der Gemeinsamkeit gekommen. Dann habe die Politik damit begonnen, „alles und jedes zu regeln. Statt den Menschen mal etwas zuzutrauen.“ Das habe zu jeder Menge Frust und Unzufriedenheit geführt. Wenn man Leuten vorschreibe, dass sie zum Friseur, aber nicht zum Schuhe kaufen dürfen, verstehe das niemand, der Kunde nicht, der Schuhverkäufer erst recht nicht. „Und dann hast du verloren.“

Zwischen Angst und Vertrauen

Am 22. Mai spielte sich der Lokalmatador Hansa Rostock in die Zweite Bundesliga. Es folgte eine Megaparty vor dem Rathaus in Rostock mit mehreren Tausend Fans. Masken und Abstände waren an diesem Abend kein Thema. Mecklenburg-Vorpommerns Chef-Infektiologe und Regierungsberater Emil Reisinger warnte vor den Folgen. Doch das Schreckensszenario blieb aus. Die Stadt Rostock gab zwei Wochen später bekannt: Null Infektionen. Madsen im Interview dazu: „Da war ich schon sehr erleichtert.“

Aus dieser Erfahrung heraus und auch bezüglich der Fußball-Europameisterschaft meinte Madsen, selbst Fußballfan, verständnisvoll, dass es wohl besser sei, wenn die Leute draußen feiern, als zu Hause „die Sau rauslassen“. Man müsse nicht alles zulassen, so der Oberbürgermeister, aber man dürfe eben auch nicht alles verbieten. Um vernünftige Angebote für die Menschen geht es. „Sonst suchen sie sich ihre Wege – und die sind dann womöglich nicht ganz so vernünftig.“

Zurück im „Neid-Modus“

Mit den Lockerungen kommen offenbar auch alte schlechte Gewohnheiten zurück. Madsen fällt auf, dass schon nach zwei, drei Wochenenden, an denen viele Leute unterwegs gewesen seien, sie ungeduldig werden, aufeinander herumhacken und sich gegenseitig nichts mehr gönnen. Man sei inzwischen sehr weit weg vom gemeinschaftlichen Gedanken. Es heiße: „Wieso hat der schon und ich nicht? Impfstoff, Kaffee, egal was. Die Menschen sind zurück im Neidmodus.“

Ob das auch gegenüber Ungeimpften so ist? Eine Frage, die die Reporter vielleicht beim nächsten Mal stellen könnten.



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