Jan Böhmermann ist jetzt Genosse – Parteivorsitz als designiertes Ziel

Der Satiriker Jan Böhmermann ist nun offiziell SPD-Parteimitglied. Von einigen Genossen wird er herzlich wilkommen geheißen und von anderen mit mahnenden Worten in Empfang genommen.
Titelbild
Jan BöhermannFoto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times2. Oktober 2019

Der Comedian Jan Böhmermann ist seinem erklärten Ziel, SPD-Chef zu werden einen Schritt näher gekommen und ist nun Parteimitglied. Am Dienstag hat der Kreisverband Köthen der Mitgliedschaft zugestimmt. Eigentlich hätte Böhmermann an seinem Wohnort Köln Mitglied werden müssen. Nachdem aber aus dem Kölner Ortsverband Gegenstimmen laut geworden waren, fand sich die Köthener SPD zur Aufnahme bereit.

Das habe laut Ronald Mormann, dem Vorsitzende des Kreisverbands der SPD in Anhalt-Bitterfeld, mit Äußerungen des Satirikers in der Vergangenheit zu tun. „Aber Satire darf vieles, und das hält Deutschlands älteste Partei sehr wohl aus“, sagte er. „Die deutsche Sozialdemokratie hat 156 Jahre lang dafür gekämpft, dass Menschen ihre Meinung frei sagen dürfen.“

Deshalb genehmigten die Sozialdemokraten die dafür erforderliche Ausnahme vom Wohnortprinzip.

 

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Satiriker @therealjanboehmermann plant, sich als Kandidat für den SPD-Vorsitz aufstellen zu lassen. Dafür will er Teil des SPD-Ortsvereins Köthen werden. Die Probleme: Er kommt aus Köln und hat durch die Mitgliedspläne in Sachsen-Anhalt die Frist für die Bewerbung als Kandidat verpasst. Dabei ist der Beitritt in die SPD eigentlich kein Problem, wie Martin Krems-Möbbeck, Pressesprecher @spd_fraktion_lsa, erklärt: “Es gibt eine Ausnahme-Regelung, wenn man wie Böhmermann bei einem anderen Ortsverein Mitglied werden will. Dafür müssten die beiden beteiligten SPD-Kreisverbände zustimmen. In dem Fall sind das seine Heimat Köln und Anhalt-Bitterfeld.“ Sollte diese Einigung stattfinden, könnte Böhmermann Mitglied in Köthen werden. Bisher waren die Kölner aber nicht informiert worden. „Für die Kandidatur ist die Frist abgelaufen. Die hat er nicht eingehalten“, sagt Krems-Möbbeck. Ob er dagegen klagen könne? „Klagen kann jeder. Das dürfte in seinem Fall aber aussichtlos sein“, so der Pressesprecher weiter. Jan Böhmermann hat währenddessen ein Statement auf Twitter veröffentlicht. Darin kündigt er an, dass er klagen werde: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Rechtsanwalt.“ #mdrklärt #mdrklaert #neustart19 #böhmermann #spd #köthen #sachsenanhalt #saxonyanhalt #politics #Politik #Kandidatur #Wahl #election #mitgliedschaft #spdmitglied #neomagazinroyale

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Seine Kandidatur begründet Böhmermann mit der Erscheinung des früheren Parteivorsitzenden und Bundeskanzlers Willy Brandt im Traum. Dieser habe ihm gesagt: „Du musst es machen, der Olaf (Scholz) ist ’ne Pfeife.“

Wenn man die Ernsthaftigkeit seiner Kandidatur in Frage stelle, müsse man auch jene von Scholz anzweifeln, so Böhmermann. Für den Fall seiner Wahl, kündigte er an, Scholz aus der Partei auszuschließen.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil begrüßte Böhmermann via Twitter und lies ihn wissen, dass nun viel Arbeit auf ihn, als SPD-Parteimitglied, zukomme.

Die unter #neustart19 gestartete Kampagne verkünderte am Dienstag (1. Oktober) ihren erfolgreichen Start, nach der offiziellen Aufnahme Böhmermanns in die SPD.

Derzeit stellen sich sieben Kandidaten (mit Partner) in Regionalkonferenzen der Parteibasis vor. Ein vom 6. bis 8. Dezember in Berlin abgehaltener Parteitag soll darüber entscheiden, wer letztendlich SPD-Parteichef wird.

(rm)



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