Bisher nur wenige Menschen als divers gemeldet

Statt nur noch (m/w) für Männer und Frauen steht in manchen Stellenausschreibungen inzwischen (m/w/d): Darin spiegelt sich die Einführung der Geschlechtsoption divers in Deutschland wieder. Wie viele Menschen haben sich amtlich so eintragen lassen?
Epoch Times24. April 2019

Der neue Geschlechtseintrag für intersexuelle Menschen ist in mehreren deutschen Großstädten bislang wenig nachgefragt. Das hat eine stichprobenartige Umfrage der Deutschen Presse-Agentur im März und April ergeben.

In Köln war bisher von sechs, in Nürnberg von fünf und in Regensburg von drei solchen Änderungswünschen im Personenstandsregister die Rede. In München, Hamburg, Erfurt, Leipzig und Essen wollten je zwei Menschen den neuen Eintrag divers. Vielerorts meldeten sich noch keine intersexuellen Menschen, etwa in Großstädten Schleswig-Holsteins und Brandenburgs.

Der Bundestag hat die Einführung des neuen Geschlechtseintrags Mitte Dezember 2018 beschlossen – verkürzt ist in diesem Zusammenhang oft vom „dritten Geschlecht“ die Rede. Das Parlament setzte eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts um. Eine Kampagnengruppe um die intersexuelle Vanja aus Leipzig hatte zuvor geklagt.

Die Schätzungen zur Zahl der Betroffenen gehen stark auseinander. Das Bundesverfassungsgericht berief sich 2017 in seinem Beschluss zum Thema auf eine Quelle, der zufolge es bundesweit circa 160.000 Intersexuelle geben könnte.

Zur Änderung des Eintrags müssen Menschen ein ärztliches Attest vorlegen, in Ausnahmefällen soll auch eine eidesstattliche Versicherung reichen.

Die Forderung eines ärztlichen Attests wurde von Beginn an von Interessensverbänden kritisiert. Damit werde Intergeschlechtlichkeit weiterhin pathologisiert, also wie eine Krankheit behandelt, bemängelte der Bundesverband Intersexuelle Menschen.



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