Kein Grund zum Jubeln: Rentensteigerung 2015 eventuell bis zu zwei Prozent

Würzburg (dpa) - Die Renten könnten im kommenden Jahr um ein bis zwei Prozent steigen. Das sagte die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach, in Würzburg.
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Eine halbe Million Menschen über 65 Jahre ist auf die staatliche Grundsicherung angewiesen.Foto: Sebastian Willnow/Symbol/dpa
Epoch Times11. November 2014

Würzburg – Die Renten könnten im kommenden Jahr um ein bis zwei Prozent steigen. 

Die gut 20 Millionen Rentner können auf eine Rentenerhöhung im kommenden Jahr hoffen. Die Renten könnten um ein bis zwei Prozent in West- und Ostdeutschland steigen, sagt die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung Bund, Annelie Buntenbach.

Damit dürfte die Rentenanpassung über der Inflationsrate liegen. Sicherheit gebe es aber erst im Frühjahr kommenden Jahres. Dann lägen alle relevanten Daten vor. Zuletzt hatten die Rentner zum 1. Juli mehr Geld bekommen. Im Osten Deutschlands stiegen die Renten um 2,53 Prozent, im Westen um 1,67 Prozent.

Hoffen oder gar jubeln?

Dass dies kein Grund zum Jubeln ist, wissen die Rentner am besten, denn die Inflationsrate ist auch ein Wackelkandidat, der jetzt noch längst nicht festliegt. Schon der Ausdruck "hoffen" impliziert hier etwas, was Hoffnungen weckt, aber sicher mit Desillusionierung enden wird. Auch die Spar-Zinsen, die momentan auf Sparkonten oder bei Lebensversicherungen gezahlt werden, haben die Schwindsucht. Worauf sollen die Rentner da noch hoffen?

Für Hunderttausende ist die Rente nicht einmal groß genug, um im Alter den Lebensunterhalt zu bestreiten. Immer mehr Senioren sind daher auf eine spezielle Form der Sozialhilfe angewiesen.

Eine halbe Million Menschen über 65 Jahre bekommt Grundsicherung vom Staat. Ende 2013 waren das 7,4 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das Statistische Bundesamt Anfang Januar berichtete.

499 000 Personen im Rentenalter bekamen Ende 2013 Grundsicherung nach dem vierten Kapitel des Zwölften Buches Sozialgesetzbuch.

Grundsicherung kann man aus zwei Gründen bekommen: bei Bedarf im Alter oder bei Erwerbsminderung. Die „bedarfsorientierte Sozialleistung“, die 2003 eingeführt wurde, soll diesen beiden Gruppen helfen, ihren Lebensunterhalt zu sichern. Wegen dauerhafter Erwerbsminderung bekamen Ende 2013 zusätzlich 463 000 Menschen unter 65 Jahren Grundsicherung.

Und wie das "Institut Arbeit und Qualifikation" der Uni Duisburg-Essen gerade in einer erschreckenden Modellrechnung festgestellt hat, müssen selbst Durchschnittsverdiener in den kommenden Jahren damit rechnen, nur noch eine Rente in Höhe der Grundsicherung zu erhalten.

Laut der Studie muss ein Beschäftigter mit einem durchschnittlichen Lohn von rund 2900 Euro beim Rentenbeginn im Jahr 2015 schon 28,3 Jahre gearbeitet haben, um eine Rente in Höhe der "Grundsicherung im Alter" zu bekommen. Sie liegt inklusive der Leistungen für Wohnung und Heizung derzeit im Schnitt bei 690 Euro pro Monat.

Was machen dann zwei Prozent Erhöhung im Monat aus? 13,80 Euro.

(dpa/rls)



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