Kindeswohl: Missbrauchsbeauftragter erhebt Vorwürfe gegen Politik

"Da frage ich mich manchmal, ob die denken: Wir haben ja den Typen eingesetzt, der kümmert sich schon. Aber ich bin nicht das Feigenblatt der Regierung," kritisiert Rörig den schleppenden Prozess missbrauchten Kindern schneller zu helfen.
Titelbild
Spielendes KindFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. August 2016

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, hat Vorwürfe gegen die deutsche Politik erhoben. Im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin Focus sagte Rörig, schöne Sonntagsreden reichten nicht aus, sondern es brauche „ernsthaften politischen Willen“, ein „richtiges Aufbäumen“ für das Kindeswohl. Viele seien aber „nur halbherzig dabei“.

Es gebe, so Rörig, viele Abwehrmechanismen bei dem Thema. Die insgesamt inadäquate Reaktion von Politik und Gesellschaft mache ihn wütend.

„Da frage ich mich manchmal, ob die denken: Wir haben ja den Typen eingesetzt, der kümmert sich schon. Aber ich bin nicht das Feigenblatt der Regierung.“ Immerhin gehe es in Deutschland um den Schutz von 13 Millionen Kindern.

Besonders verärgert zeigte sich Rörig, dass noch immer kein Vorschlag zur Reform des Opferentschädigungsgesetzes (OEG) vorliegt, damit Betroffene schneller zu Hilfen kommen. Bei der zuständigen Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), habe er „auf persönliche Anfrage bis heute keinen Termin“ erhalten.

Rörig zu „Focus“: „Das Schweigen von Frau Nahles hinterlässt bei mir den Eindruck, als sei ihr nicht besonders daran gelegen, Betroffenen zu helfen. Sie ließ mich aber wissen, die Reform des OEG sei bei ihr in guten Händen. Nun ja, das war im Sommer vor drei Jahren.“

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion