Köhler kritisiert Arbeit des UN-Sicherheitsrats: Zu viel Machtpolitik

Der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler warnt davor, dass die fünf ständigen Mitglieder sich zu stark von Einzelinteressen und machtpolitischen Erwägungen leiten lassen.
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Horst KöhlerFoto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. September 2015

Im Vorfeld des UN-Gipfels Ende dieser Woche, auf dem "nachhaltige Entwicklungsziele" beschlossen werden sollen, kritisiert der frühere Bundespräsident Horst Köhler die Arbeit des UN-Sicherheitsrats scharf. In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" wirft er dem Gremium vor, bei den globalen Fragen eine "ambivalente Rolle" zu spielen. "Die fünf ständigen Mitglieder lassen sich zu stark von ihren Einzelinteressen und machtpolitischen Erwägungen leiten. Die UN werden viel zu sehr instrumentalisiert", kritisierte Köhler.

Auch der Sicherheitsrat müsse sich künftig an den Nachhaltigkeitszielen messen lassen, sagte der ehemalige Bundespräsident. "Er muss dringend auch ökologische und soziale Ursachen von Konflikten und Kriegen in seine Betrachtungen einbeziehen." Von einem eigenen UN-Nachhaltigkeitsrat hält Köhler nichts. "Aus meiner Sicht wäre es besser, dass entwicklungspolitische und sicherheitspolitische Denken im Sicherheitsrat zu verschränken. Damit würde es dort schwerer werden, vor allem machtpolitische Interessen zu verfolgen."

(dts Nachrichtenagentur)



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