Krischer: Deutschlandticket kommt am 1. Mai

Erst letzte Woche wurde das Deutschlandticket beschlossen, Anfang Mai kommt es dann. Der Verkaufsstart ist in 10 Tagen. Doch es gibt noch Probleme.
Bus- und Bahnanbieter pochen auf eine gesicherte Finanzierung des künftigen 49-Euro-Tickets für den bundesweiten Nahverkehr auch über die Startphase hinaus.
Das Deutschlandticket beinhaltet auch Busfahrten.Foto: Uwe Anspach/dpa
Epoch Times23. März 2023

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hat den Start des 49-Euro-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr zum 1. Mai bestätigt. „Der Einführung steht nichts mehr entgegen, das Ticket kommt am 1. Mai“, sagte der derzeitige Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Er gehe davon aus, dass auch der Bundesrat am Freitag kommender Woche grünes Licht gibt.

Was vor einem Jahr noch „unvorstellbar“ gewesen sei, werde jetzt Realität. „Das ist ein Riesenerfolg“, sagte Krischer weiter. Der Verkaufsstart beginnt offiziell am 3. April, in vielen Verkehrsverbünden kann das Ticket bereits vorbestellt werden.

Bundeseinheitliche Regelung für Studenten

Hinsichtlich einheitlicher Regeln in den einzelnen Bundesländern, etwa zur Mitnahme von Fahrrädern, sagte Krischer, daran werde nun in den Ländern gearbeitet. Der Wille sei bei Bund und Ländern da, „noch unklare Detailfragen schnell zu klären und aus dem Ticket einen Erfolg zu machen“. Gleichwohl werde es beim Start des 49-Euro-Tickets „an der einen oder anderen Stelle auch mal rumpeln“, das sei bei einem so großen Projekt nicht zu vermeiden.

Krischer sagte nach der Sitzung der Verkehrsministerkonferenz am Mittwoch, er sei „absolut zufrieden“ mit deren Beschlüssen. Auch werde an einer „dauerhaften, bundeseinheitlichen Regelung für Studierende“ gearbeitet. Aufgrund des „komplexen Tarifsystems in Deutschland“ sei eine entsprechende Regelung bis zum 1. Mai aber noch nicht zu schaffen. Der Grünen-Politiker betonte im ZDF weiter, es dürfe nicht zu einem „Flickenteppich“ kommen.

Probleme bei der Finanzierung

Vor allem bei der Finanzierung des öffentlichen Verkehrs in Deutschland sieht Krischer jedoch Schwachstellen. „Hier droht an ganz vielen Stellen wegen Geldmangel Abbestellung der Fahrleistung.“ Wenn mehr Menschen vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen sollten, „dann müssen wir den Verkehr ausbauen“, sagte Krischer. Hier stießen die Länder aber an Finanzierungsgrenzen. Krischer sieht daher die Bundesregierung in der Pflicht. Der Bund dürfe sich jetzt nicht „aus der Verantwortung ziehen“.

Das Deutschlandticket sollte ursprünglich zum Jahreswechsel eingeführt werden. Schnell zeichnete sich ab, dass dies nicht zu schaffen sein würde. Die Vorbereitungen verliefen holprig – Verantwortliche in den Ländern und das Bundesverkehrsministerium machten sich gegenseitig für die Verzögerungen verantwortlich. Streit gab es über die Kostenverteilung, aber auch über Fragen wie die, ob es zusätzlich zu einer digitalen Version auch ein Papierticket geben soll. (afp/red)



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