Spahn: Lehrer sollen sich selbst auf Corona testen – Lauterbach verlangt Impfung „in Rekordzeit“

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Jens Spahn.Foto: Hayoung Jeon - Pool/Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2020

Lehrer und Erzieher sollen sich in Zukunft selbst auf das Coronavirus testen dürfen. „Kitas und Schulen beziehungsweise ihre Träger können von Freitag an eigenständig Schnelltests beziehen und nutzen“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben, 3. Dezember).

Lehrerinnen und Lehrer werden sich regelmäßig selbst testen dürfen.“

Antigen-Schnelltests könnten dabei helfen, Lehrer und Erzieher und damit auch Kinder besser zu schützen. Bislang dürfen Antigen-Schnelltests nur von medizinisch geschultem Personal durchgeführt werden. Mit einer neuen Verordnung, die an diesem Freitag in Kraft tritt, will Spahn einerseits regeln, dass Pädagogen nach vorheriger Schulung selbst testen dürfen.

Daneben sollen auch die Schulträger bei Bedarf mit geschultem Personal Tests vor Ort durchführen dürfen. „Das ist eine weitere alltagstaugliche Option, um Kindern auch in Pandemiezeiten den Kita- oder Schulbesuch zu ermöglichen“, so Spahn. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden dem Robert-Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 636 Corona-Ausbrüche in Schulen übermittelt.

In den letzten vier Wochen gab es demnach rund 64 Ausbrüche pro Woche. 18 Prozent dieser Ausbrüche betrafen 6-10-Jährige, 26 Prozent 11-14-Jährige, 31 Prozent 15-20-Jährige und 25 Prozent Personen über 21 Jahren. Bei 53 Ausbrüchen (8 Prozent) waren nur erwachsene Personen betroffen. Den Daten zu Folge liegt der Anteil der Infektionsfälle an Schulen an allen Corona-Ausbrüchen bei etwa zwei Prozent.

Lauterbach verlangt Impfung der Deutschen „in Rekordzeit“

Nach der Zulassung des Biontech-Impfstoffs in Großbritannien fordert der SPD-Politiker Karl Lauterbach eine beschleunigte Corona-Impfung auch in Deutschland. Die Bevölkerung müsse „in Rekordzeit“ geimpft werden, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Wenn wir genügend Impfstoff bekommen, muss es uns gelingen, innerhalb weniger Monate jeden impfbereiten Deutschen gegen das Coronavirus zu impfen.“

Lauterbach äußerte die Erwartung, dass die Impfstoffe von Biontech und Moderna „sehr schnell auch in Deutschland zugelassen werden – etwa per vorläufiger oder eingeschränkter Zulassung“. Diese beiden Impfstoffe sind nach seiner Einschätzung „absolut zulassungswürdig“.

Lauterbach weiter: „Wir sollten da keine Zeit verlieren, auch wenn andere EU-Staaten noch nicht so weit sind.“ Die Vakzine von Biontech und Moderna reichten allerdings nicht aus, schränkte der Mediziner ein.

Mit den Mengen, die wir uns über die EU gesichert haben, können wir in Deutschland nur schätzungsweise 26 Millionen Menschen impfen“, sagte er.

Der Rest müsste von Astrazeneca und anderen Impfstoffherstellern abgedeckt werden. Auch der Astrazeneca-Impfstoff werde voraussichtlich bald die Zulassung bekommen. „Wir müssen auf jeden Fall in der Lage sein, den Impfstoff, den wir bekommen, sofort zu verimpfen“, forderte Lauterbach. (dts/sza)



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