Lehrerverband kritisiert Lüftungskonzept der Bildungsminister

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Politiker warnen vor dem Konzept zum Lüften in den Schulen.Foto: iStock
Epoch Times14. Oktober 2020

Vor der Tagung der Kultusministerkonferenz (KMK) am Donnerstag (15. Oktober) hat der Deutsche Lehrerverband das Lüftungskonzept der Bildungsminister kritisiert. „Es ist erbärmlich, dass der KMK und den meisten Schulministerien zum Thema Aerosolbelastung in vollen Klassenzimmern nichts anderes einfällt, als regelmäßiges Stoßlüften zu empfehlen“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Wir wissen alle, dass in einer großen Anzahl von Klassenräumen die Fenster nicht oder nur spaltweise zu öffnen sind, dass vielfach Querlüftung nicht funktioniert, weil kein Durchzug möglich ist, und vor allem dass im Winter bei Minusgraden, Starkwind und Regen Lüften problematisch ist“, fügte er hinzu.

Die Ministerien seien sich nicht einmal einig darin, wie oft gelüftet werden müsse. Die Empfehlungen schwankten zwischen 20 Minuten und der Anweisung, nach jeder Stunde die Fenster zu öffnen. Für die Schüler bedeute das, mit Handschuhen und Mützen im Klassenraum zu sitzen. „Die Kommunen dürfen sich währenddessen auf steigende Energiekosten gefasst machen.“

Meidinger warnte: „Wenn die Mehrzahl der Bundesländer weiter untätig bleibt und sich die Situation als kontrollierbar schönredet, werden wir auf einen kalten Winter mit hohen Infektionszahlen zusteuern.“

Baden-Württembergs Kultusministerin warnt vor Dauerlüften

Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) warnt indes vor einem dauerhaften Lüften in den Schulen. „Ich habe in manchen Diskussionen den Eindruck, dass einfach die Fenster dauerhaft aufgerissen werden, egal bei welchen Temperaturen“, sagte die Ministerin der „Rhein-Neckar-Zeitung“. Sie rede aber von Stoßlüften und nicht von Dauerlüften.

Die CDU-Politikerin sieht im dauerhaften Lüften angesichts der sinkenden Außentemperaturen die Gefahr, dass die Kinder andere Krankheiten bekommen könnten:

Es wäre schräg, wenn zwar eine Corona-Erkrankung vermieden, dafür aber Erkältungen oder Lungenentzündungen ausgelöst werden.“

(dts/sza)



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