LG Dessau: Haftstrafen für Gruppenvergewaltiger – Asylbewerber lockten Flaschensammlerin mit leeren Bierflaschen in Hinterhalt

Dessau hatte Mitte August 2017 eine miese Woche: eine brutale Gruppenvergewaltigung, ein Überfall auf eine Seniorin in ihrer Wohnung, sexuelle Belästigungen im Stadtpark.
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Symbolbild.Foto: istockphoto/eamanver

„Der Fall hatte in der Stadt für große Unruhe gesorgt. Wir sind froh, dass wir jetzt vier Tatverdächtige haben“, verkündete Dessaus Polizeisprecher Ralf Moritz Mitte September vergangenen Jahres.

Die Ermittlungen im Fall der vergewaltigten Flaschensammlerin führten zu den nun vom Landgericht Dessau-Roßlau verurteilten vier jungen Männern, die zum Tatzeitpunkt zwischen 18 und 21 Jahre alt waren. Laut „Bild“ handelt es sich bei ihnen um Jonas M. (18), Samiel H. (19), Sultan A. (21) und Yonas A. (20). Sie waren nach eigenen Angaben aus Eritrea geflüchtet und zum Tatzeitpunkt erst seit einigen Monaten, bzw. einigen Wochen in Deutschland, berichtet die „Mitteldeutsche Zeitung“.

Die Staatsanwältin forderte für alle Angeklagten neun Jahre Haft. Es müsse ein Signal von Dessau ausgehen, sagte sie laut Angaben von Sitzungsteilnehmern aus der geschlossenen Verhandlung.

Urteil: 6 – 8 Jahre Haft

Die Richter entschieden sich allerdings für mildere Strafen: Wegen Vergewaltigung in besonders schwerem Fall und gefährlicher Körperverletzung wurden die beiden zur Tatzeit 18-jährigen Asylbewerber zu je sechs Jahre Jugendhaft verurteilt. Die beiden älteren Angeklagten bekamen Haftstrafen von sieben bzw. acht Jahren für ihre Taten.

Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten im August 2017 die Frau abends auf einem stillgelegten Schulgelände in Dessau über einen längeren Zeitraum vielfach missbraucht hatten, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Die Eritreer wurden in den Wochen nach der Tat an verschiedenen Orten in Deutschland ermittelt und festgenommen.

Nach Information der „MZ“ könne für Angeklagte zwischen 18 und 21 Jahren das Jugendstrafrecht angewandt werden, „wenn ihre geistige Entwicklung dem biologischem Alter hinterherhinkt“. Dies traf nach Meinung des Gerichts auf die beiden jüngeren Asylbewerber zu.

Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig. Die Verteidigung wird vielleicht in Revision gehen. Bei Rechtskräftigkeit des Urteils besteht die Möglichkeit, die Männer nach dem Aufenthaltsgesetz abzuschieben. Dies betreffe auch den anerkannten Flüchtling unter ihnen, so das Blatt.

Asylbewerber lockten mit leeren Bierflaschen

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht des 15. August 2017 kurz vor Mitternacht, als sich die Frau im Bereich der ehemaligen Schule aufhielt und dort Leergut sammelte. Dabei sprach sie die vier Bier trinkenden jungen, dunkelhäutigen Männern an, fragte nach ihren Flaschen. Sie gaben ihr welche und versprachen noch mehr, wenn sie später wieder vorbeikommen würde.

Die Anzüglichkeiten der Männer zu diesem Zeitpunkt wies sie zurück.

Arglos kam sie gegen 22.30 Uhr, um sich die versprochenen Bierflaschen abzuholen. Möglicherweise hatten sich die Eritreer inzwischen überlegt, was sie mit der Frau später anfangen wollten. Als sie kam, musste sie noch eine halbe Stunde warten, bis die Männer ihre Biere leer getrunken hatten.

Vergewaltigt, bedroht und vollgepisst

Völlig überraschend wurde sie dann von den Männern gepackt, zu einem Kellereingang gezerrt und mit einer abgebrochenen Flasche bedroht. Dann misshandelten und vergewaltigten sie sie.

Die Geschädigte wurde von allen vier Angeklagten vergewaltigt. Keiner benutzte ein Kondom.“

(Sabine Monnet, Staatsanwältin)

Zum Schluss pinkelte einer der Männer noch auf die 56-Jährige, so die „MZ“. Die Frau hatte solche Angst vor den vier Männern, dass sie sich nicht zu wehren oder auch nur zu schreien getraute.

Nach der Tat flüchteten die Eritreer. Die Frau ging nach Hause und anschließend mit ihrem Mann zusammen zur Polizei.

Die Gerichtsmedizin konnte später bei dem Opfer DNA-Spuren sichern.

Schlechte Woche für Dessau

Gleich am nächsten Abend wurde eine Seniorin (89) in ihrer Wohnung überfallen. Als Nachbarn zu Hilfe eilten, flüchteten die Täter. Am späten Abend noch wurden drei junge Männer aus Eritrea in der Nähe des Tatorts von der Polizei gestellt.

Am selben Abend wurden auch im Stadtpark eine Frau und eine Jugendliche von zwei Männern sexuell beleidigt. Als sich ein 25-Jähriger für sie einsetzte, wurde dieser ins Gesicht geschlagen. Die Polizei konnte im Umfeld zwei Tatverdächtige aus Syrien festnehmen.



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