Linke fordert solidarische Krankenversicherung mit „Recht auf Brille für alle“

Die Linke fordert in einem neuen Papier zur Gesundheitspolitik das „Recht auf eine Brille für alle“ und gleiche Bedingungen bei der Terminvergabe. „Gesetzlich Versicherte sind in Deutschland Patienten zweiter Klasse“, so die Kritik.
Titelbild
Die Linke fordert, dass Menschen mindestens alle drei Jahre Anspruch auf die Zahlung einer neuen Brille haben sollen. Foto.: iStock
Epoch Times18. März 2024

Die Linke fordert in einem neuen Papier zur Gesundheitspolitik unter anderem das „Recht auf eine Brille für alle“ und gleiche Bedingungen bei der Terminvergabe.

„Gesetzlich Versicherte sind in Deutschland Patienten zweiter Klasse“, kritisieren Parteichefin Janine Wissler und der Sozialmediziner Gerhard Trabert in dem Papier, das am Montag in Berlin vorgestellt werden soll. In eine „solidarische Gesundheitsversicherung“ sollten alle einzahlen, „auch die Spitzenverdiener“, fordern sie.

Alle drei Jahre eine neue Brille

Konkret schlagen sie unter anderem vor, dass alle Menschen mindestens alle drei Jahre Anspruch auf die Zahlung einer neuen Brille haben sollen. Eigenanteile und Rezeptgebühr sollten abgeschafft werden.

Außerdem wollen sie mehr Hebammen und Geburtshelfer mit guten und abgesicherten Arbeitsbedingungen, damit für jede Schwangere „eine medizinisch überwachte Geburt garantiert“ sei.

„Zwei-Klassenmedizin macht krank: Wer arm ist, stirbt früher“, wird in dem Papier argumentiert. In ganz Europa verhindere die „privatisierte Gesundheitsversorgung den gleichen und barrierefreien Zugang zur Gesundheitsversorgung“.

Die Linke wolle die „Zwei-Klassenmedizin in der gesamten EU abschaffen.“ Für Deutschland bedeute das: „Wir führen eine solidarische Gesundheitsversicherung ein.“

Bessere Versorgung für alle

Für Privatpatienten dürfe nicht mehr abgerechnet werden als für gesetzlich Versicherte, fordern Wissler und Trabert weiter. Dann sei „Schluss mit der ungerechten Bevorzugung“ von privat Versicherten.

In ärmeren Stadtvierteln müsse die ärztliche Versorgung verbessert werden. Auch Menschen ohne Krankenversicherung wie etwa Obdachlose, Saisonkräfte oder Selbstständige sollten einen Zugang zum Gesundheitssystem bekommen. Außerdem werden in dem Papier kostenlose Behandlungs- und Beratungsstellen an Autobahnraststätten vorgeschlagen, die Lastwagen- und Busfahrer ohne Krankenversicherung besuchen könnten.

Der Mainzer Arzt Trabert, der sich dem Kampf gegen die Armut verschrieben hat, tritt als parteiloser Kandidat auf Platz vier der Liste der Linkspartei für die Europawahl am 9. Juni an. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion