Logistik-Branche will vom Bund Lohnzuschüsse für Flüchtlinge

"Es ist eine staatliche Aufgabe, die Unternehmen zielgerichtet zu unterstützen, wenn sie Flüchtlinge einstellen", sagte Mathias Krage, der Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbands.
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Migranten vor dem Berliner Lageso.Foto: Getty Images
Epoch Times7. Januar 2016

Die Logistik-Branche fordert für die Einstellung von Flüchtlingen Hilfen vom Staat. "Es ist eine staatliche Aufgabe, die Unternehmen zielgerichtet zu unterstützen, wenn sie Flüchtlinge einstellen", sagte Mathias Krage, der Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbands, der "Welt". Die Branche arbeite am Limit, was die Suche nach Arbeitskräften betreffe.

Kaum eine andere Branche hat derart große Personalsorgen wie die Logistik: Allein für Fahrer sind dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge derzeit 15.000 offene Stellen gemeldet, der tatsächliche Bedarf soll wesentlich höher liegen. Der hinter der Automobilindustrie und dem Handel drittgrößte Arbeitgeber des Landes mit gut 2,9 Millionen Beschäftigten setzt auch deshalb auf Flüchtlinge als neue Mitarbeiter.

"Ein staatlicher Zuschuss für die erste Beschäftigung eines Flüchtlings wäre eine sinnvolle Maßnahme", sagte Krage. Der Transportunternehmer hält dabei eine Dauer von einem halben Jahr für "einen vernünftigen Zeitraum". Nach der Anstellung sei es längst nicht sicher, ob der neue Beschäftigte zur Firma passe und bleiben werde. "Das Risiko kann nicht allein bei dem potenziellen Arbeitgeber liegen", sagte Krage.

Laut einer Umfrage der Bundesvereinigung Logistik (BVL) wollen rund drei Viertel der Logistik-Firmen Flüchtlinge beschäftigen. Doch vor Ort ergeben sich oftmals ganz praktische Probleme: Flüchtlinge können manche gesetzliche Vorgabe im Logistik-Gewerbe kaum erfüllen. So dürfen zum Beispiel in der Luftfracht, in der hohe Sicherheitsstandards gelten, ausschließlich Personen beschäftigt werden, deren Lebenslauf mindestens fünf Jahre lang zurück lückenlos dokumentiert ist. Das ist bei Flüchtlingen in vielen Fällen kaum machbar. (dts)



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