Maas ruft zu grundlegender Reform des kirchlichen Arbeitsrechts auf
Bundesjustizminister Heiko Maas hat die katholische Kirche nachdrücklich zu einer umfassenden Liberalisierung ihres in Deutschland geltenden Arbeitsrechts aufgerufen. „Eine Änderung der Praxis der katholische Kirche, Wiederverheirateten und Homosexuellen zu kündigen, ist absolut überfällig“, sagte der SPD-Politiker in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstag). Die Notwendigkeit eines solchen Schrittes sei „ganz klar“.
Die im Frühjahr von den Diözesen beschlossene Neufassung der Regelungen reicht dem Justizminister bei weitem nicht aus. So sieht die novellierte „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse“ die Kündigung bei der erneuten Heirat nach einer Scheidung unter bestimmten Umständen weiterhin vor und unterscheidet zudem zwischen katholischen und nicht-katholischen Beschäftigten. Von einem Schutz homosexueller Mitarbeiter ist gar nicht die Rede. Auch andere Umstände wie das Befürworten einer Abtreibung können zur Kündigung führen. Ferner wird die leicht überarbeitete Fassung nicht einmal in allen Bistümern angewendet, schreibt die Zeitung.
(dts Nachrichtenagentur)
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