Maas: Türkische Zuwanderer sind „Teil unseres Landes“

Im Gedenken an den rechtsextremistischen Brandanschlag in Solingen vor 25 Jahren hat Außenminister Heiko Maas (SPD) zum Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.
Titelbild
Heiko Maas.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times29. Mai 2018

Zum 25. Jahrestag des Brandschlags von Solingen mit fünf Toten hat Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zum Kampf gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit aufgerufen.

„Das Andenken an die Toten von Solingen bleibt ein Auftrag für uns alle – nicht zu vergessen, nicht wegzusehen und nicht zu schweigen“, sagte Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagsausgaben). „Und jeden Tag aufs Neue für Toleranz, Vielfalt und Mitmenschlichkeit in unserem Land und in der Welt einzutreten.“

Bei dem rassistischen Brandanschlag auf das Haus der türkischen Familie Genc waren am 29. Mai 1993 fünf Mädchen und Frauen getötet worden. Als Täter wurden 1995 vier junge Solinger mit Kontakten in die rechte Szene verurteilt.

„Die schreckliche Tat in Solingen ist und bleibt ein Angriff auf uns alle, auf unsere Werte und unser friedliches Zusammenleben. Und auch auf das, was Deutschland ausmacht“, sagte Maas. Das Grundgesetz stelle die Würde des Menschen über alles andere. „Genau diese Würde haben die Täter von Solingen ihren Opfern abgesprochen, indem sie getrieben von blindem Hass nur noch das Trennende sahen und keinen Blick mehr hatten für unsere gemeinsame Menschlichkeit.“

Am Dienstag finden Gedenkveranstaltungen in der Düsseldorfer Staatskanzlei und nahe dem Tatort in Solingen statt. Bei der Gedenkfeier in Düsseldorf wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Rednerin erwartet. Maas will bei der Veranstaltung in Solingen sprechen. Auf beiden Gedenkfeiern wird zudem der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu Reden halten.

„Es ist beschämend, dass auch heute noch viele, die selbst oder deren Eltern und Großeltern aus der Türkei nach Deutschland gekommen sind, Diskriminierungen im Alltag erfahren“, sagte Maas. „Ihnen möchte ich sagen: Sie sind uns hier nicht nur willkommen, Sie sind ein Teil unseres Landes.“ (afp)



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