Man muss ja nicht in die teuersten Städte gehen: Bildungsministerin plant 325 Euro Mietausgaben im Bafög ein

Nur die, die "wirklich Hilfe benötigen" sollen Bafög erhalten, bei allen anderen liege die Verantwortung bei den Eltern, erklärt Bildungsministerin Karliczek. Die geplante Novelle des Bafög soll im Herbst in Kraft treten.
Titelbild
Studentenleben - nicht alle haben reiche Eltern.Foto: iStock
Epoch Times9. Februar 2019

Die Ausbildungsförderung Bafög sollte nach den Worten von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) nur denjenigen Studierenden zugute kommen, die „wirklich Hilfe benötigen“. Bei allen anderen liege die Verantwortung bei den Eltern, sagte Karliczek der neuen Ausgabe des Magazins „Spiegel“. Die geplante Novelle des Bafög soll im Herbst in Kraft treten. Zuletzt war der Anteil der geförderten Studierenden immer weiter zurückgegangen.

Für Mietausgaben sind im Bafög künftig 325 Euro statt der bisherigen 250 Euro monatlich vorgesehen. „Man muss ja nicht in die teuersten Städte gehen“, sagte Karliczek. „Unsere Hochschullandschaft ist in der Breite sehr gut aufgestellt, wir haben auch hervorragende Standorte in Gegenden, in denen Wohnen nicht so teuer ist.“

Mit der Novelle sollen die allgemeinen Bafög-Sätze um sieben Prozent steigen, der Höchstsatz sogar um gut 15 Prozent auf rund 850 Euro im Monat. Damit mehr Schüler und Studenten in den Genuss von Bafög-Zahlungen kommen, will Karliczek außerdem die Freibeträge erhöhen. Die Einkommensfreibeträge und die Vermögensfreibeträge sollen um jeweils etwa neun Prozent steigen. Daneben plant Karliczek Änderungen bei der Bafög-Rückzahlung.

Die Grünen kritisierten Karliczek scharf. Kai Gehring, der in der Bundestagsfraktion für Wissenschaft und Hochschule zuständige Sprecher erklärt:

Ihre kruden Äußerungen zeugen von Realitätsferne zu heutigen Lebenslagen Studierender und Ahnungslosigkeit über studentische Wohnungsnot an den Hochschulstandorten.“

Und weiter: „Fördersätze, Freibeträge und Mietpauschale sind meilenweit davon entfernt, mit gestiegenen Lebenshaltungskosten und Mietpreis-Explosionen Schritt zu halten.“ (afp)



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