Markus Söder warnt: „Der Hauptkonkurrent um Platz 1 sind die Grünen“

CSU-Chef Markus Söder warnt die Union davor, sich nur mit der AfD zu beschäftigen. "Der Hauptkonkurrent um Platz 1 sind die Grünen", sagte der CSU-Chef. "Sie müssen wir stärker in den Fokus nehmen."
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Bayerns Ministerpräsident Söder fordert ein Ende der Debatte um Kanzlerin Merkel.Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times3. November 2019

Nach dem schlechten Wahlergebnis für die CDU bei der Landtagswahl in Thüringen hat Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder die Union davor gewarnt, sich nur mit der AfD zu beschäftigen. „Man kann im Osten zwar Wahlen verlieren, aber gewinnen muss man sie vor allem im Westen“, sagte Söder der „Welt am Sonntag“. Wer in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen keine Mehrheit bekomme, könne keine führende Kraft in Deutschland sein.

„Wir müssen klarsehen, wer hier unser Herausforderer ist“, sagte Söder weiter. Daher dürfe es „keine einseitige Fixierung nach Rechtsaußen“ geben.

Der Hauptkonkurrent um Platz 1 sind die Grünen … Sie müssen wir stärker in den Fokus nehmen.“

Zwar seien die Grünen nach wie vor eine monothematische Partei, aber sie seien im Begriff, die SPD als führende Partei im linken Spektrum zu ersetzen. „Heute geht es um grün-rot-rot, nicht um rot-rot-grün.“ Es gehe letztlich „nicht um die Frage schwarz und grün, sondern um schwarz oder grün. Die Grünen werden der Hauptkonkurrent um den Kanzler. Das muss jeder wissen“, sagte Söder.

„Wer nur schimpft, wird keine Mehrheiten erlangen“

Der CSU-Chef warnte die Schwesterpartei CDU zudem vor den Schäden, die weitere interne Angriffe auf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verursachen würden.

Der „Welt am Sonntag“ sagte Söder, das Problem sei nicht etwa die schlechte Politik Angela Merkels, „sondern die ständige Selbstbespiegelung“. Sie habe begonnen mit dem Streit zwischen CDU und CSU und gehe durch das Hadern der SPD mit sich und der gesamten Regierungsfähigkeit weiter.

„Entscheidend ist, nicht alles schlecht zu reden. Wer nur jammert, bekommt auf Dauer keinen Besuch. Für die Union gilt: Das Positive herauszustellen und sich um die wirklichen Zukunftsprobleme zu kümmern“, sagte Söder dem Blatt.

„Wir werden nur dann über 2021 hinaus erfolgreich sein, wenn wir Sachkompetenz, Vision und Optimismus miteinander verbinden. Wer nur schimpft, wird keine Mehrheiten erlangen.“ Söder sagte, unter dem Strich werde von der Ära Angela Merkel wichtige staatspolitische Leistungen wie die Bewältigung der Finanz- und Eurokrise, sowie starke wirtschaftliche Jahre und vier gewonnene Wahlen bleiben.

Er warnt: „Wir dürfen uns von der SPD nicht anstecken lassen.“ Den „Prozess des eigenen Herunterziehens“ habe die Sozialdemokratie „geradezu perfektioniert“.

Sowohl der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Friedrich Merz, wie auch der frühere hessische Ministerpräsident Roland Koch hatten in der vergangenen Woche den Führungskurs der Bundeskanzlerin kritisiert.

Mit Blick auf den nahenden Parteitag der CDU sagte Söder: „Der CDU-Parteitag wird sehr wichtig werden. Von dort muss ein starkes Signal des Miteinanders ausgehen. Es darf auf keinen Fall wie bei dem Mannheimer Parteitag der SPD zugehen, als es zu einem Putsch von Lafontaine kam. Käme es so, würde es die CDU spalten und ähnlich wie damals in Rheinland-Pfalz zu Zeiten Bernhard Vogels nachwirken. Das Ende ist bekannt.“ (afp/dts)



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