Merkel besucht Ahrtal – Von Storch beklagt Abwesenheit von Geistlichen bei Trauerfeier

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Hoher Besuch im Ahrtal.Foto: Thomas Lohnes - Pool/Getty Images
Epoch Times3. September 2021

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Betroffenen der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz Solidarität zugesichert. „Die Botschaft, die ich als erstes sagen möchte, ist, dass wir diese Flut nicht vergessen – auch wenn schon ein paar Tage vergangen sind“, sagte Merkel am Freitag bei ihrem zweiten Besuch im Ahrtal auf einer Pressekonferenz in Grafschaft.

Es werde noch viele Monate und Jahre brauchen, um die Schäden zu beheben. Gleichzeitig sei in den vergangenen sieben Wochen viel geschafft worden. „Dieser Besuch ist natürlich auch ein Zeichen des festen Willens, dass wir von der Bundesregierung mit den betroffenen Ländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zusammenarbeiten und das leisten wollen, was wir überhaupt tun können“, sagte Merkel.

Zuvor hatten sich Merkel und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei einem Rundgang durch den Altenahrer Ortsteil Altenburg ein Bild der aktuellen Lage gemacht. „Für mich war es sehr eindrücklich, was wir dort gesehen haben“, sagte Merkel. Die umfassende Zerstörung der Häuser mache deutlich, mit welcher Wucht die Ahr gewirkt habe.

Merkel und Dreyer waren bereits am 18. Juli, wenige Tage nach der Katastrophe, gemeinsam im Ahrtal. Extreme Starkregenfälle hatten verheerende Überschwemmungen an Flüssen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgelöst. Viele Gemeinden, insbesondere im Ahrtal, wurden verwüstet. Insgesamt starben etwa 180 Menschen.

Verkehrsfreigabe für die B9-Ahrbrücke

Das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium kündigte indes die Freigabe der B9-Ahrbrücke in Sinzig für den Verkehr an. „Mit dieser Verkehrsfreigabe steht den Verkehrsteilnehmern nach der Flutkatastrophe eine weitere wichtige Ahrquerung zwischen Koblenz und Bonn im Verlauf der Bundesstraße 9 wieder zur Verfügung“, erklärte Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP).

Der Landesbetrieb Mobilität arbeite seit sieben Wochen mit Hochdruck am Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur von Straßen, Brücken und Radwegen. Pro Richtung stehe auf der Ahrbrücke nun jeweils eine Spur zur Verfügung. Diese Verkehrsführung werde bis zum Neubau des abgebrochenen Brückenteils bestehen bleiben.

Die Brücke hatte nach der Flut voll gesperrt werden müssen, weil die Unterbauten unterspült waren. Einer der vier Fahrbahnpfeiler war eingesackt. Dadurch wurden die beiden Fahrspuren in Richtung Koblenz so stark beschädigt, dass dieser Brückenteil abgerissen werden musste.

Von Storch: „Warum sprachen keine Vertreter der christlichen Kirchen bei der Trauerfeier für die Flutopfer?“

Am 1. September hatte es eine Gedenkfeier an die Opfer der verheerenden Flutnacht im Juli gegeben. Zu dem Staatsakt auf dem Nürburgring hatte Ministerpräsidentin Dreyer die Angehörigen der Toten und Vermissten, Verletzte und Geschädigte, Hilfskräfte und Bürgermeister aus den betroffenen Orte eingeladen.

Beatrix von Storch, stellvertretende Bundessprecherin der Alternative für Deutschland, sagte dazu: „Gerade Naturkatastrophen wie die Flut in diesem Sommer konfrontieren Menschen mit den letzten Fragen nach dem Sinn des Lebens und besonders des Leidens. Es stimmt uns traurig, wenn diese urchristliche Dimension des menschlichen Daseins aus öffentlichen Trauerfeiern ausgeblendet wird. Das war bei der Trauerfeier für die Flutopfer in Rheinland-Pfalz am 1. September der Fall, bei der der Bundespräsident und die Ministerpräsidentin Ansprachen hielten, aber kein einziger Geistlicher das Wort ergriff“.

Das bedaure die AfD. Denn, so von Storch, „wir wollen keinen Weltanschauungsstaat, in dem Politiker erklären, was der Sinn des Lebens ist und wie wir zu leben haben.“ Die AfD wolle „ein freies Land“, in dem auch gläubige Menschen sich „nicht verstecken“ müssten. Zudem wolle die AfD christliche Kirchen, „die den Menschen in Rheinland-Pfalz in der Not zur Seite stehen und ihnen Trost und Hoffnung spenden – auch bei öffentlichen Gedenkveranstaltungen – und nicht nur muslimischen Flüchtlingen aus aller Welt.“ (afp/pm/oz)



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