„Merkel ist nicht unbesiegbar“: AfD-Kampfansage an die Kanzlerin in ihrem Wahlkreis 15

Leif-Erik Holm: "Ich wünsche Frau Merkel einen angenehmen Ruhestand mit ihrem Gatten an der frischen Luft der Uckermark."
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Leif-Erik HolmFoto: ODD ANDERSEN/AFP/Getty Images
Epoch Times9. September 2017

Drei-Tage-Bart, frisches Lächeln, eingängige Stimme: Vor einem Jahr führte Leif-Erik Holm die AfD als zweitstärkste Kraft in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Jetzt plant der 47-Jährige einen noch größeren Coup: Sein Slogan „Denkzettel für Merkel“. Der frühere Radiomoderator will der Kanzlerin in ihrem angestammten Wahlkreis 15 das Direktmandat wegschnappen.

Bei der Landtagswahl vor gut einem Jahr landete die AfD mit 20,8 Prozent hinter dem Wahlsieger SPD und vor der CDU. Als „Sahnehäubchen“ feierte Holm damals die Erschütterung der Parteienlandschaft im Nordosten. „Wir schreiben heute Geschichte“, sagte er am Wahlabend.

Doch der gebürtige Schweriner, der seitdem Oppositionsführer im Landtag ist, sieht sich nicht am Ende seiner Träume. Der AfD-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern, dessen Chef Holm ist, nominierte ihn im Januar als Direktkandidat in Merkels Wahlkreis.

„Merkel ist nicht unbesiegbar“

Seit 1990 ist der nordöstlichste Wahlkreis, der heute Vorpommern-Rügen – Vorpommern-Greifswald I heißt, fest in der Hand der CDU-Vorsitzenden und Kanzlerin. Jedesmal holte Merkel hier das Direktmandat, 2013 sogar mit 56,2 Prozent. Der AfD-Wahlkämpfer Holm lässt sich dadurch nicht beirren. Merkel ist nicht unbesiegbar, so das Credo des selbsternannten Herausforderers.

Holm wird eher dem gemäßigten Parteiflügel zugerechnet. Den Wahlkampfauftakt in Mecklenburg-Vorpommern bestritt er mit AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland.

Holm warnt vor Burkas, Minaretten und muslimischen Parallelgesellschaften. „Wir müssen nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist“, sagt Holm der Nachrichtenagentur AFP.

Im Landtagswahlkampf gab sich Holm betont heimatverbunden. „Ich bin im Grunde Ur-Mecklenburger“, sagte der Vater eines kleinen Sohns, der mit seiner Familie in einem Dorf unweit der Landeshauptstadt Schwerin lebt. Holm arbeitete seit 1990 viele Jahre als Radiomoderator – vor allem in Mecklenburg-Vorpommern bei dem Privatsender Antenne MV. Dort moderierte er Musik- und Unterhaltungssendungen.

Vom Radiomoderator zum Vollblutpolitiker

Nebenher studierte Holm in Berlin Volkswirtschaft. Mit der Gründung der AfD im Frühjahr 2013 wurde aus dem Radiomoderator ein Vollblutpolitiker. Im Herbst 2013 war Holm bereits als Bundestagskandidat für die AfD auf Stimmenfang, damals trat die Partei im Nordosten nur mit einer Landesliste an. In Wahlkreis 15 erzielte die Partei damals mit 6,6 Prozent den höchsten Stimmenanteil in Mecklenburg-Vorpommern.

Im Januar nominierte ihn sein Landesverband als Direktkandidat für den Wahlkreis 15, im Februar wurde er auf Listenplatz 1 der AfD-Landesliste Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Im neuen Bundestag dürfte er so oder so zu finden sein.

Anerkennende Worte findet Holm immerhin für Merkels Standhaftigkeit als Ostdeutsche gegen ehrgeizige Männer aus dem Westen. Der AfD-Wahlkämpfer fügt zugleich hinzu: „Aber jetzt wünsche ich ihr einen angenehmen Ruhestand mit ihrem Gatten an der frischen Luft der Uckermark.“ (afp/so)



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