Minenjagd im Ostsee-Schutzgebiet – Unterseesprengungen sorgen für „heftige Erschütterungen“ der MS Einigkeit

Mitten in der "Kinderstube des Dorsch", in der Ostsee, werden Sprengkörper kontrolliert zur Detonation gebracht. Die Auswirkungen auf die Unterwasserwelt ist nicht einschätzbar.
Titelbild
12 der 40 vorhandene Sprengkörper sollen in der Ostsee kontrolliert zur Detonation gebracht werden. (Symbolbild)Foto: Bernd Wüstneck/Archiv/dpa
Epoch Times31. August 2019

Es sollte eine ruhige Angeltour auf der Ostsee bei Fehmarn werden. Doch nachdem die MS „Einigkeit“ ablegt hatte, wurde Kapitän Thomas Deutsch per Funk vor Unterseesprengungen gewarnt.

„Sämtliche Schiffe sollten einen Abstand von mindestens einer Seemeile zum fraglichen Gebiet halten“, sagte Deutsch.

Sein Schiff war mindestens vier Seemeilen entfernt und dennoch hätten laut „Bild“ die Detonationen das ganze Schiff erschüttert.

Das Gebiet, in dem die Sprengungen vorgenommen wurden, befand sich mitten in einer Schutzzone nordwestlich von Fehmarn. Dort ist die „Kinderstube des Dorschs“. Dort ist „Angeln verboten“, betonte Deutsch.

Laut Bild wurden die Unterwassersprengungen von der Bundesmarine durchgeführt. Das „Minenjagdboot Weilheim bringt dort englische Seeminen zur Explosion“, bestätigte Johannes Dumrese, Sprecher des Inspekteurs der Bundesmarine.

Im Sprengungsgebiet müssten 12 von 40 vorhandene Sprengkörper kontrolliert zur Detonation gebracht werden. Auftraggeber war das Land Schleswig-Holstein.

Aufgrund eines Vorfalls im Jahr 2016 war beschlossen worden, die Grundminen nicht mehr zu bergen, sondern zu sprengen, so Hans-Jörg Kinsky vom Kampfmittelräumdienst.

Damals war ein Taucher dabei, einen Schaltkasten von einer Mine zu lösen. Diese explodierte. Verletzt wurde niemand. Die Sprengungen dienen laut Behörden der Gefahrenabwehr.

Welches Ausmaß die kontrollierten Sprengungen auf die Unterwasserwelt haben, kann aufgrund der eher einzelnen Ereignisse nicht eingeschätzt werden, sagt Dr. Harry Strehlow vom Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock. Er betonte:

Sicherlich gibt es Auswirkungen auf Fische im engeren Umkreis; und auch auf die besonders geschützten Schweinswale.“

Zunächst pausierte der Einsatz der Bundesmarine, wird aber in den kommenden Tagen im Rahmen des Nato-Manövers ‚Northern Coasts‘ fortgesetzt. Das Minenjagdboot „Weilheim“ sei Teil eines Minenräumverbandes aus insgesamt sechs Nationen. (sua)



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