NATO-Kompromiss für Ukraine, größte Luftwaffenübung startet, jeder vierte Deutsche will auswandern

Atomwaffenstaaten stärken ihre Arsenale, Dreier-Gipfel zur Ukraine, Faeser plant Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr und „Versetztes Pflanzen“ – so wird die diesjährige Ernte zur Größten aller Zeiten. Ein unvollständiger Überblick des Tages in Kurzmeldungen – zum Lesen, Hören und Abonnieren: Der Epoch Times Morning Briefing Podcast. Von Montag bis Freitag ab 07:30 Uhr.
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Deutschland ist in dieser Woche auch Gastgeber der NATO-Luftwaffenübung „Air Defender 2023“.Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Epoch Times12. Juni 2023

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Größte Luftwaffenübung seit Bestehen der NATO beginnt

Die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der NATO beginnt heute. Das Manöver „Air Defender 2023“ unter Federführung der deutschen Luftwaffe findet bis zum 23. Juni hauptsächlich im deutschen Luftraum statt. An dem Manöver nehmen etwa 10.000 Soldaten aus 25 Ländern teil. US-Botschafterin Amy Gutmann machte deutlich, dass die Übung ein „Signal der Stärke“ an Russland senden wird.

Während die Bundeswehr minimale Beeinträchtigungen des zivilen Flugverkehrs vorhersagt, warnt die Fluglotsengewerkschaft vor massiven Auswirkungen. Die europäische Flugsicherungsbehörde Eurocontrol geht davon aus, dass täglich bis zu 800 Flüge umgeleitet werden müssen. Von der Übung sind drei Lufträume in Deutschland direkt betroffen: Teile Norddeutschlands und der Nordsee, Teile Ostdeutschlands und der Ostsee sowie Teile Südwestdeutschlands.

Vor Beginn des internationalen Manövers demonstrierten am Samstag Hunderte Menschen vor dem Militärflugplatz Wunstorf, der als Logistik-Drehkreuz für das Manöver dient. Friedensinitiativen hatten zu der Demonstration unter dem Motto „Frieden üben – statt Krieg“ aufgerufen. Die Demonstranten sprachen sich für diplomatische Lösungen und einen Waffenstillstand im Krieg in der Ukraine aus.

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Dreier-Gipfel zur Ukraine: Macron empfängt Scholz und Duda

Der französische Präsident Emmanuel Macron empfängt heute Bundeskanzler Olaf Scholz und den polnischen Präsidenten Andrzej Duda zu einem Dreier-Gipfel in Paris. Es geht um die Unterstützung für die Ukraine und den kommenden NATO-Gipfel. Die Ukraine strebt beim Gipfel in Vilnius im Juli eine konkrete Perspektive auf eine Aufnahme in das Militärbündnis an.

Die USA und Deutschland sind jedoch besorgt über eine unberechenbare Reaktion Russlands und sind bisher nicht bereit, eine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine zu unterstützen. Putin versucht, einen Beitritt zu verhindern. Er hat angekündigt, vor dem Gipfel taktische Atomwaffen nach Belarus zu verlegen.

Kompromiss-Idee ist nun, die bestehende NATO-Ukraine-Kommission zu einem neuen NATO-Ukraine-Rat aufzuwerten, um Schlüsselfragen der Sicherheit auf Augenhöhe zu besprechen.

Friedensforscher: Atomwaffenstaaten stärken ihre Arsenale

Die Atommächte treiben ihre nukleare Aufrüstung weiter voran. Neun Länder verfügen über Atomwaffen, heißt es in dem aktuellen Jahresbericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri. Russland und die USA bleiben dabei die Staaten mit den mit Abstand größten Arsenalen: In ihren Beständen befinden sich fast 90 Prozent aller nuklearen Sprengköpfe. Dahinter hat sich China längst auf Rang drei geschoben. Sipri schätzt die chinesischen Bestände nun auf 410 Sprengköpfe, 60 mehr als ein Jahr zuvor – Tendenz weiter steigend.

Insgesamt existieren weltweit schätzungsweise 12.500 nukleare Sprengköpfe, wovon über 9.500 einsatzfähig seien. Sipri-Direktor Smith bezeichnet die aktuelle Situation als eine der gefährlichsten Zeiten der Menschheitsgeschichte. Er fordert eine verstärkte Diplomatie sowie Kontrolle von Atomwaffen.

Frühere schottische Regierungschefin Sturgeon wieder freigelassen

Die ehemalige schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon wurde gestern vorübergehend festgenommen. Die schottische Polizei erklärte, die 52-Jährige werde als Verdächtige in Verbindung mit den laufenden Ermittlungen zu den Finanzen der Schottischen Nationalpartei SNP befragt.

Nach etwas mehr als sieben Stunden wurde sie wieder freigelassen. Es wurden keine offiziellen Anschuldigungen gegen sie erhoben. Die Ermittlungen dauerten aber weiter an, so die Polizei.

Eine Sprecherin von Nicola Sturgeon bestätigte die Festnahme und betonte, dass sie stets ihre Kooperation bei den Ermittlungen zugesichert habe. Sie werde dies weiterhin tun. Auch die Regierungspartei SNP erklärte, dass sie vollständig mit den Behörden kooperiere.

Die seit 2021 laufenden Ermittlungen beziehen sich auf mögliche Veruntreuung von Spendengeldern in Höhe von rund 600.000 Pfund (etwa 684.000 Euro), die für die Unabhängigkeitskampagne der SNP vorgesehen waren.

Bereits im April sind Sturgeons Ehemann, Peter Murrell, und der Schatzmeister der SNP, Colin Beattie, in diesem Zusammenhang vorübergehend festgenommen und befragt worden. Beide wurden später ohne Anschuldigungen wieder freigelassen. Beattie trat kurz darauf von seinem Amt zurück. Die Behörden durchsuchten auch eine Reihe von Grundstücken, darunter das Haus von Sturgeon und Murrell in Glasgow und die Parteizentrale der SNP in Edinburgh.

Sturgeon hat sich während ihrer Amtszeit als prominente Gegnerin des Brexits hervorgetan und wurde im Laufe ihrer Regierungszeit zum Gesicht der schottischen Unabhängigkeitsbewegung. Nach achtjähriger Amtszeit trat sie im Februar überraschend von ihrer Position als Premierministerin zurück und übergab das Amt an Humza Yousaf, der als erster Muslim die schottische Regierung führt.

Trotz bestehender Vorwürfe gegen ihren Ehemann beteuerte Sturgeon, ihr Rücktritt sei nicht auf Druck erfolgt, sondern eine Entscheidung, die sie „mit Herz und Verstand“ getroffen habe.

Faeser plant Messerverbot im öffentlichen Nahverkehr

Bundesinnenministerin Nancy Faeser will in Zügen und im gesamten öffentlichen Nahverkehr ein Messerverbot durchsetzen. Die Überwachung und Durchsetzung dieser Maßnahme soll von der Bundespolizei und der Landespolizei erfolgen. Durch strikte Kontrollen sollen „schlimme Gewalttaten verhindert werden können“, sagte Faeser der „Bild am Sonntag“.

Bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) stößt der Vorschlag auf heftige Kritik. Der Vorsitzende der GdP, Andreas Roßkopf, sieht ein großes Problem bei den personellen Kapazitäten. Er hinterfragt, wie rund 5.400 Bahnhöfe und Haltepunkte sowie zwei Milliarden Bahnreisende pro Jahr überwacht werden können. Der Bundespolizei fehlten seit Jahren etwa 3.500 Beamte, um die empfohlenen Dreierstreifen an Bahnhöfen aufstellen zu können, sagte Roßkopf gegenüber „Welt“. Außerdem dürfe die Bundespolizei derzeit nicht verdachtsunabhängig kontrollieren.

Ähnlich sieht es die Bundespolizeigewerkschaft DPolG. Derartige „politische Ad-hoc-Forderungen“ könnten nicht umgesetzt werden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Heiko Teggatz.

Die Innenminister von Bund und Ländern werden von Mittwoch bis Freitag in Berlin über dieses Thema beraten.

Jeder vierte Deutsche denkt übers Auswandern nach

Jeder vierte Deutsche erwägt, aus dem Land auszuwandern. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA hervor. Das Ergebnis zeigt einen deutlichen Anstieg der Auswanderungswilligen im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage vom Januar 2022. Besonders unter jüngeren Bürgern zwischen 19 und 39 Jahren sei der Wunsch, Deutschland zu verlassen, signifikant gestiegen. Ein Unterschied zeigt sich auch bei der politischen Orientierung: Insbesondere AfD- und FDP-Wähler zeigen eine höhere Neigung zum Auswandern. Bei Wählern der SPD hingegen ist dieser Gedanke am wenigsten verbreitet, gefolgt von den Wählern der Grünen und der Union.

„Versetztes Pflanzen“ – so wird die diesjährige Ernte zur größten aller Zeiten

Kleiner Garten, große Ernte: Mit dem Konzept der „Nachfolgepflanzung“ oder „versetzten Pflanzung“ können Hobbygärtner den Ertrag ihres Gartens unabhängig von seiner Größe maximieren. Dabei wird gestaffelt und versetzt gepflanzt, sodass kontinuierlich geerntet werden kann.

Statt der traditionellen einmaligen Ernte können dann sogar bis in den Spätherbst und je nach Region und Gemüse auch bis in den frühen Winter hinein die Früchte eingesammelt werden. Neben der Verlängerung der Erntezeit reduziert dieses Vorgehen Unkrautwuchs und schont die Nährstoffe des Bodens. Obwohl diese Methode Geduld und Ausdauer erfordert, da dieselbe Sorte alle paar Wochen neu gepflanzt werden muss, führt sie zu einer reichen, kontinuierlichen Ernte. Zudem kann die Fruchtfolge durch abwechselnde Pflanzungen und durch die Auswahl unterschiedlicher Sorten für jede Kulturart optimiert werden.

Besonders schnell wachsende Sorten wie Bohnen, Erbsen, Gurken, Kopfsalat und Co. eignen sich dafür gut. Entscheidend ist, dass die zweite und dritte Serie von Setzlingen rechtzeitig gepflanzt werden – nämlich bevor die erste Pflanzenstaffel verblüht.

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(dl/rk)

(Mit Material von Agenturen)



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