NRW: Vollverschleierte darf nicht in Sparkasse – Polizei-Einsatz

In Neuss wurde einer vollverschleierten Frau der Zugang zum Kundenbereich einer Bank verweigert – aus Sicherheitsgründen. Es gab ein Nachspiel mit Polizei.
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Niqab-Trägerin oder Bankräuberin? In Neuss verweigerte die Sparkasse einer Vollverschleierten den Zutritt.Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Epoch Times17. Januar 2016

"Es ist uns unglaublich wichtig, dass es nicht um das Thema Religion, sondern um Sicherheit geht", sagt Stephan Meiser, Sprecher der Sparkasse Neuss. Am Eingang der Bank weist extra ein Schild mit einem durchgestrichenen Motorradhelm auf das „Vermummungsverbot" in der Filiale hin. Auf dieses habe der Mitarbeiter auch am Mittwoch "freundlich hingewiesen", bevor er eine verschleierte Muslimin trotz ihres Protests des Hauses "verwies".

Nach Angaben der Polizei kam es zu einer lautstarken Auseinandersetzung. Die 20-jährige habe sich geweigert, zu gehen. Stattdessen habe sie angeboten, ihren Gesichtsschleier in Gegenwart einer Frau in einem Nebenzimmer abzunehmen und sich per Personalausweis zu identifizieren. Ihre Augen sah man lediglich durch Schlitze. Für den Bankmitarbeiter war dies keine Option – er schob sie nach draußen.

Weil sie eine schwere Einkaufstasche über der Schulter trug, habe sie sich dabei Schürfwunden zugezogen und erstattete später Anzeige wegen Körperverletzung, berichtet die Rheinische Post. Die Sparkasse bestreitet den Hergang. Die Polizei, die von Mitarbeitern alarmiert worden war, kam zu spät, um zu schlichten: Die Verschleierte war bereits gegangen.

Bankraub zu befürchten …

Meiser erklärte, die Kundin in ein Nebenzimmer zu geleiten wäre sicherheitstechnisch keine Option gewesen: "Kein Mensch hat ein gutes Gefühl, mit einer unkenntlichen Person Flure entlang oder in einen Raum zu gehen." Schließlich sei eine Geiselnahme oder ein Bankraub zu befürchten. Man stelle sich nur vor, eine kriminelle Person nutzt die Situation, „lässt den Schleier fallen und zieht eine Waffe hervor."

Unterstützung bekam er auch von Reiner Breuer, dem Neusser Bürgermeister und Vorsitzenden des Sparkassen-Verwaltungsrats. Dieser sagte, er habe "volles Verständnis" für die Reaktion des Mitarbeiters: "Wer sich verschleiert in eine Bank begibt, muss damit rechnen, dass man ihm skeptisch gegenübersteht."

Verschleierte sollten sich zu Hause beraten lassen

Verschleierten Kundinnen rät Sparkassen-Sprecher Meiser, Bankgeschäfte an draußen befindlichen Automaten abzuwickeln und sich einen Kundenberater nach Hause zu bestellen, falls sie ein Gespräch wünschen.

Der Ehemann der Frau, ein 24-jähriger Schlosser aus türkischstämmiger Familie, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, findet das Verhalten der Bank „empörend“, obwohl seine Frau neulich schon einmal aus der Bank geschickt worden war. Er sei seit Jahren Kunde bei der Neusser Sparkasse. Seine Frau sei von dem Vorfall verstört, weshalb sie einen Termin mit einem Psychologen vereinbart habe: „Sie müssen verstehen, dass sie noch nie von einem fremden Mann berührt wurde.“ (rf)



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