Nur wenig Unterrichtsausfall an Hochschulen – doch Abiturienten machen sich Sorgen

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Zukunftssorgen von Schülerinnen und Schülern des aktuellen Abiturjahrgangs haben seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times18. März 2021

Trotz der Corona-Pandemie ist einer Untersuchung zufolge im Wintersemester kaum Unterricht an deutschen Hochschulen ausgefallen. Ein Großteil der geplanten Veranstaltungen habe mithilfe teilweise oder vollständig digitaler Angebote stattfinden können, teilte das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Donnerstag (18. März) in Gütersloh auf Grundlage einer Befragung mit.

Demnach wünschen sich sowohl Lehrkräfte als auch Studenten, auch in Zukunft verstärkt auf digitale Angebote zu setzen. Nur jede fünfte Lehrkraft wünscht sich demnach eine Rückkehr zur reinen Präsenzlehre.

Gleichzeitig sähen beide Gruppen noch „Handlungs- beziehungsweise Unterstützungsbedarf“ bei Onlineangeboten. Die Studienautoren forderten deshalb den kontinuierlichen Ausbau einer guten digitalen Infrastruktur auf Grundlage der aktuellen Erfahrungen.

Für die Erhebung hatte das CHE 27.000 Studierende und 665 Professorinnen und Professoren befragt. Die Befragten studieren unterschiedliche Fächer an 150 deutschen Hochschulen.

IAB-Studie: Abiturienten sorgen sich zunehmend um ihre berufliche Zukunft

Die Zukunftssorgen von Schülerinnen und Schülern des aktuellen Abiturjahrgangs haben seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen.

Waren im Frühjahr 2020 noch 25 Prozent von ihnen beunruhigt wegen ihrer beruflichen Zukunft, waren es gegen Ende des Jahres bereits 41 Prozent, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht. Jugendliche mit Migrationshintergrund waren demnach besonders besorgt.

„In dieser Gruppe machte sich im Herbst 2020 jede zweite Befragungsperson Sorgen um ihre berufliche Zukunft, im Frühjahr war es noch jede dritte“, teilte das IAB mit. Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg hatte insgesamt 3000 Jugendliche des Abiturjahrgangs 2021 zunächst zwischen März und Juli und anschließend zwischen November und Dezember 2020 befragt.

Demnach beeinflusst auch der familiäre Bildungshintergrund der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten, wie sie ihrem Schulabschluss und der Zeit danach in der Pandemie entgegenblicken.

Unter denjenigen Jugendlichen, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben, machten sich bei der zweiten Befragung 45 Prozent Sorgen um ihre berufliche Zukunft – bei Jugendlichen aus akademischen Familien betrug der Anteil dagegen 38 Prozent. Im Frühjahr 2020 waren die Anteile laut IAB indes mit 26 beziehungsweise 25 Prozent noch ähnlich ausgefallen.

Auch das subjektive Wohlbefinden der Befragten habe sich im Zuge der Pandemie verschlechtert, betonten die Forscher: Im Frühjahr 2020 klagte demnach ein Drittel „über eine hohe psychische Belastung“, zum Jahresende war es die Hälfte. „Auch hier sind Jugendliche mit Migrationshintergrund und Schülerinnen und Schüler aus nicht-akademischen Familien besonders betroffen.“

Diese Gruppen seien auch von der Pandemie besonders betroffen und müssten entsprechend gefördert werden, erklärten die IAB-Forscher weiter. Wenn eine persönliche Berufsberatung der stark geforderten Jugendlichen derzeit auch nur digital möglich sei, so habe sie doch „in der aktuellen Situation eine besondere Bedeutung“. (afp/aa)



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