Oettinger verteidigt Verwendung des Begriffs „Schlitzauge“

Die Rede sei nicht anstößig gemeint gewesen. "Man muss den Gesamtzusammenhang sehen, in dem ich mich geäußert habe", sagte Öttinger. "Es ging in meiner Rede darum, Deutschland vor zu viel Selbstsicherheit zu warnen."
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Günther OettingerFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. Oktober 2016

EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) verteidigt sich nach einer umstrittenen Rede gegen den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit. Dass er das Wort „Schlitzauge“ in einer Rede verwendet habe, sei nicht anstößig gemeint gewesen. „Das war eine etwas saloppe Äußerung, die in keinster Weise respektlos gegenüber China gemeint war“, sagte er der „Welt“.

Oettinger war hart dafür kritisiert worden, dass er auf einem Vortrag in Hamburg von „Schlitzohren und Schlitzaugen“ gesprochen haben soll. Oettinger verteidigte sich nun in der „Welt“ gegen die in der Folge geäußerte Kritik. Oettinger sagte: „Ich wollte im digitalen Sektor, generell bei technologisch geprägten Sektoren aufzeigen, wie dynamisch die Welt ist. Und welche Herausforderung das enorme Tempo der Aufholjagd von Ländern wie China und Südkorea für uns darstellt. Und ich wollte in diesem Zusammenhang vor Selbstzufriedenheit warnen.“

Zur Verbindung mit den Schlitzohren sagte er: „Die Chinesen sind einfach clever, sie sehen genau, wo es einen Technologievorsprung in Europa gibt. Wie kann man aufholen? Und wenn sie ihn nicht selbst aufholen können, dann kaufen sie zu. Europäische Unternehmen stehen da umgekehrt in China vor größeren Hürden.“ Die Rede sei nicht anstößig gemeint gewesen. „Man muss den Gesamtzusammenhang sehen, in dem ich mich geäußert habe“, sagte er. „Es ging in meiner Rede darum, Deutschland vor zu viel Selbstsicherheit zu warnen.“

Er verteidigte auch, dass er CSU-Chef Horst Seehofer als einen „Populist light“ bezeichnet hatte. „Wir sind alle irgendwie geneigt, populäre Themen anzugehen“, sagte er. „Aber ich glaube, dass wir uns angesichts der Lage Deutschlands und Europas vor jedem Populismus hüten sollten.“ Er sei nicht gegen eine Frauenquote. „Die Quote ist ein wichtiges Instrument, um eine angemessene Mindestbeteiligung von Frauen in Spitzengremien zu erreichen“, sagte er.

Auch die Home-Ehe habe er nicht als solche angreifen wollen. „Ich habe die Homo-Ehe in einer Liste von Themen, Initiativen und Debatten genannt, die in Deutschland die politische Tagesordnung bestimmen“, sagte er. „Mir geht es darum, diese Liste an Themen zu ergänzen – insbesondere um das Thema Wettbewerbsfähigkeit.“ (dts)



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