Ombudsfrau: Verdächtiger im Fall Lübcke könnte zum NSU-Umfeld gehört haben

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NSU-Prozess.Foto: Peter Kneffel/Archiv/dpa
Epoch Times21. Juni 2019

Die Ombudsfrau für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer, Barbara John, fordert eine Untersuchung möglicher Verbindungen zwischen dem Mordfall Walter Lübcke und dem rechtsextremistischen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU).

„Ich schließe nicht aus, dass der jetzt Festgenommene damals zu den NSU-Kreisen gehört hat, die im Hintergrund beteiligt waren“, sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag mit Blick auf die Ermordung von Halit Yozgat durch den NSU in Kassel.

Ombusfrau fordert NSU-Akten zu öffnen

„Deshalb müssen die Akten zum Mordfall in Kassel wieder geöffnet werden“, sagte John weiter. Yozgat war am 6. April 2006 in seinem Internetcafé erschossen worden. Lübcke, der Anfang Juni erschossen wurde, war Regierungspräsident von Kassel.

Der Verfassungsschutz und die Landeskriminalämter seien in der Pflicht, etwaige Bezüge noch einmal genauer zu betrachten, sagte John den Zeitungen.

Auch müssten die Behörden darlegen, warum der wegen des Lübcke-Mordes in Untersuchungshaft sitzende Rechtsextremist Stephan E. „nicht weiterhin im Beobachtungsfeld geblieben ist“.

Der vom hessischen Landesamt für Verfassungsschutz beanspruchte Quellenschutz für eine Dauer von 120 Jahren könne nicht gelten, betonte John.

Sie bezog sich dabei unter anderem auf den ehemaligen Verfassungsschutzmitarbeiter Andreas Temme, der etwa zum Zeitpunkt des Mords an Yozgat in dessen Internetcafé saß. (afp)



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