Ostseeflut beschädigt Schutzanlagen – Menschen in Sicherheit

So eine Flut hat die Ostseeküste von Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lange nicht erlebt. Der Umfang der Schäden vor allem in Schleswig-Holstein dürfte nach ersten Schätzungen erheblich sein.
Wellen brechen an einem Leuchtturm in Sassnitz. Ein Sturmtief sorgt an der Ostseeküste für Überschwemmungen und Hochwasser.
Wellen brechen an einem Leuchtturm in Sassnitz. Ein Sturmtief sorgt an der Ostseeküste für Überschwemmungen und Hochwasser.Foto: Georg Moritz/dpa
Epoch Times21. Oktober 2023

Eine schwere Sturmflut hat an der Ostseeküste vor allem in Schleswig-Holstein für große Schäden gesorgt. Die Küste Mecklenburg-Vorpommerns kam mit niedrigeren Wasserständen glimpflicher davon.

In Flensburg war der Wasserstand gegen Mitternacht auf mehr als 2,2 Meter über dem Normalwert gestiegen. Teile des Hafengebiets waren überflutet. Es war ein Jahrhunderthochwasser für die Fördestadt. Aus Sicherheitsgründen schalteten die Stadtwerke den Strom in den betroffenen Bereichen ab. In Eckernförde hatte der Höchstwert bei etwa 2,1 Metern über Normal gelegen. Am Morgen sanken die Wasserstände mit dem Abflauen des Sturms überall deutlich.

Katastrophenalarm

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde war am Freitagabend Katastrophenalarm ausgelöst worden. In der Altstadt von Eckernförde gab es freiwillige Evakuierungen aus Teilen der Altstadt, wie eine Sprecherin des Innenministeriums am Samstagmorgen sagte. Das Schulzentrum Süd diente den Bewohnern als Notquartier. Auch in weiteren Orten wie Brodersby brachten Hilfskräfte Bewohner in Sicherheit. Bereits am Freitagmittag hatte der Katastrophenstab des Innenministeriums in Kiel seine Arbeit aufgenommen.

Große Probleme gab es nach Angaben der Sprecherin in den Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg sowie in den Städten Flensburg und Kiel. In Ostholstein wurden mehrere Strandwälle von den Fluten durchbrochen und Deiche beschädigt. In Maasholm an der Schlei brach ein Deich. In Schleswig wurde der Hafen überflutet, der Strom wurde abgestellt. Ein großes Problem für die Katastrophenschutzanlagen sei die Dauerbelastung durch das Wasser, sagte die Sprecherin des Innenministeriums.

Großaufgebot der Hilfsdienste im Einsatz

Feuerwehr, Rettungsdienste, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) waren mit einem Großaufgebot von Kräften im Einsatz. An bedrohten Deichen wurden Sandsäcke aufgestapelt. Nach Angaben des Kreisfeuerwehrverbands Rendsburg-Eckernförde waren allein in diesem Kreis rund 450 Feuerwehrleute im Einsatz. In Eckernförde und Lübeck unterstützten etwa 150 Frauen und Männer des THW die Arbeiten. Auch in Damp (Kreis Rendsburg-Eckernförde) beteiligte sich das THW an den Sicherungsmaßnahmen. Dort ging es unter anderem um die Sicherung einer Rehaklinik.

Bereits am Freitagabend hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) allen Helfern und Einsatzkräften gedankt. Der in Mecklenburg-Vorpommern für Küstenschutz zuständige Minister Till Backhaus (SPD) hatte die Menschen in den betroffenen Gebieten am Abend zur Vorsicht aufgerufen.

Am Freitagnachmittag war eine Frau auf der Ostseeinsel Fehmarn in ihrem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen worden. Berichte über weitere Tote oder Verletzte lagen am Morgen zunächst nicht vor.

Situation am Morgen beruhigt

Mit dem Abflauen des Oststurms in der zweiten Nachthälfte und am Morgen sanken die Wasserstände an der Ostseeküste deutlich. In Flensburg lag der Stand nach Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung um 7.20 Uhr am Samstag noch 1,42 Meter über dem Normalwert, in Eckernförde noch 1,41 Meter.

Der Leiter des Stabes Katastrophenschutz im Innenministerium von Schleswig-Holstein rechnet nach der Sturmflut an der Ostsee mit einem Hochwasserschaden in dreistelliger Millionenhöhe. „Mit dem ersten Tageslicht wird man auch die Schäden erstmal konkreter erkennen“, sagte Ralf Kirchhoff der Deutschen Presse-Agentur in der Nacht zum Samstag. Der eigentliche Schadensumfang werde sich vermutlich im Laufe des Vormittags abzeichnen. Kirchhoff geht davon aus, dass die Schäden an Hochwasserschutzanlagen oder Gebäuden zum Teil erheblich sein werden. (dpa)



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