Petry: AfD seit Parteitag „faktisch in Höckes Hand“ – hat „mit Gauland eine zweite Marionette“

"Jetzt vollzieht sich, was Björn Höcke schon immer angestrebt hat - mit Gauland eine zweite Marionette als Vorsitzenden zu haben", meinte die Ex-AfD-Vorsitzende Frauke Petry.
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Ehemalige AfD-Vorsitzende Frauke Petry.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2017

Die AfD ist fest in der Hand des Rechtsaußenflügels um den Thüringer AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke, meinte die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry. „Jetzt vollzieht sich, was Björn Höcke schon immer angestrebt hat – mit Gauland eine zweite Marionette als Vorsitzenden zu haben“, sagte Petry der „Bild“-Zeitung. Die AfD sei seit diesem Parteitag „jetzt faktisch in Höckes Hand“.

Der als gemäßigt geltende Berliner Landeschef Georg Pazderski sei „am Ende eben nur noch deshalb Vize-Chef von Höckes Gnaden, weil er sich dem Flügel ergeben hat“, sagte Petry der Zeitung weiter. Die Gemäßigten in der Partei hätten „keinen Plan und keine Galionsfigur mehr“, fügte sie hinzu. „Den einzigen Anführer, den sie noch hätten haben können, war Georg Pazderski, der ist demontiert.“

Auf dem Parteitag in Hannover war Pazderski bei der Wahl zur neuen Doppelspitze gescheitert. Zwei Wahlgänge brachten keine Entscheidung, daraufhin entschloss sich am Samstagabend AfD-Fraktionschef Alexander Gauland zur Kandidatur. Der 76-Jährige bildet mit dem bisherigen Vorsitzenden Jörg Meuthen die neue Doppelspitze der Partei.

Petry hatte einen Tag nach der Bundestagswahl vom 24. September ihren Austritt aus der AfD-Fraktion bekanntgegeben. Wenige Tage später trat sie auch aus der Partei aus. Ihr Ehemann Marcus Pretzell, bislang AfD-Fraktionschef in Nordrhein-Westfalen, kehrte der Partei ebenfalls den Rücken. Seitdem sondiert das Paar Möglichkeiten eines politischen Neuanfangs und hat dazu „Die Blaue Partei“ gegründet. (afp/as)

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