Plagiate & Co: Giffey verteidigt Baerbock und kritisiert „rücksichtslose Hetze“ gegen Politiker

Sowohl Annalena Baerbock als auch Franziska Giffey hatten sich kürzlich mit Plagiatsvorwürfen zu beschäftigen. Gibt es in Deutschland einen Automatismus, wie Giffey behauptet?
Titelbild
Franziska Giffey (SPD).Foto: Maja Hitij/Getty Images
Epoch Times5. Juli 2021

Die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, hat nach einer Reihe von inzwischen korrigierten Unstimmigkeiten auch mit Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit ihrem Buch „Jetzt – Wie wir unser Land erneuern“ zu kämpfen.

Wie die Grünen-Politikerin in einem Gespräch mit einer Zeitschrift erklärte, seien ganz viele Ideen von anderen mit eingeflossen. Die Grünen-Partei weist unterdessen den Vorwurf von Urheberrechtsverletzungen zurück und schaltete einen Anwalt wegen Rufmords ein. Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sprach von aufgebauschten Kleinigkeiten.

Nun bekommen die Grünen in dem Fall Unterstützung von Franziska Giffey, die wegen Plagiatsvorwürfen in ihrer Doktorarbeit kürzlich als Familienministerin zurückgetreten war, noch bevor die Freie Universität Berlin ihr ihren Doktortitel aberkannte. Die SPD-Politikerin und ehemalige Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln trägt sich mit der Hoffnung, Regierende Bürgermeisterin über ganz Berlin zu werden.

Giffey beklagt „rücksichtslose Hetze“

In einem Gespräch mit der „Bild am Sonntag“ beschwerte sich die Sozialdemokratin über einen ihrer Meinung nach in Deutschland existenten Automatismus: „Es muss sich nur einer finden, der einen Plagiatsvorwurf erhebt, schon wird die Person komplett infrage gestellt und damit beschädigt.“ Baerbocks Buch habe Giffey allerdings nicht gelesen. Sie wolle sich daher kein Urteil anmaßen, sagte sie im Interview.

Giffey beklagte den Umgang mit Politikern generell. Man müsse sich in Deutschland mal fragen, wie man mit denen umgehe, die sich bereit erklärten, „ihr Leben, ihre Kraft, ihre Nerven, ihre ganze Arbeit für ein politisches Amt zur Verfügung zu stellen“, so die SPD-Politikerin.

„Wenn jemand, der sich politisch engagiert, Freiwild ist für jede Form des Angriffs, der Diffamierung und der rücksichtslosen Hetze, ist das eine Gefahr für die Demokratie.“ Laut Giffey würden es einige Leute offensichtlich immer noch als Affront empfinden, „wenn sich junge Frauen um politische Spitzenämter bewerben“. Sie meinte, dass der Gegenwind für Baerbock deutlich stärker sei als der für den CDU-Kanzlerkandidaten Laschet. (sm)



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