Politologe widerspricht Weidel: AKK „kein Abziehbild von Merkel“

Kramp-Karrenbauer sei bei allen geringeren Unterschieden gegenüber der Kanzlerin "kein Abziehbild von Merkel". Und keine "Merkel 2.0", die den Linkskurs der CSU fortsetzen wird – das erklärt der Passauer Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter.
Titelbild
Angela Merkel (2-L) und Annegret Kramp-Karrenbauer (C) am 8. Dezember 2018 in Hamburg.Foto: Thomas Lohnes/Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2018

Der Passauer Politikwissenschaftler Heinrich Oberreuter ist der Behauptung von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel entgegengetreten, wonach die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer eine „Merkel 2.0“ sei, die den Linkskurs der CDU fortsetzen werde.

„Die Analyse von Frau Weidel ist intellektuell schwach und von Wunschdenken getragen“, sagte Oberreuter dem „Handelsblatt“. Kramp-Karrenbauer sei bei allen geringeren Unterschieden gegenüber der Kanzlerin „kein Abziehbild von Merkel“.

Gesellschaftspolitisch habe die Saarländerin Stellung gegen aktuell gewordene Entwicklungen bezogen, migrationspolitisch sei sie einschränkender, so Oberreuter weiter. Aber sie stehe natürlich auch nicht für ein Zurückweichen in dieser Frage. Wie solle das auch gehen? Auch die AfD würde dies nicht hinkriegen können.

Also seien die Aussagen Weidels „taktisch-opportunistisches Geschwätz“, so der Politologe. Kramp-Karrenbauers zentrale Aufgabe sieht Oberreuter nun darin, die CDU zu integrieren – „und zwar so, dass Differenzen jeweils akzeptabel erscheinen und ihnen keine Sprengkraft zukommt“. Das sei eine Kommunikations- und Führungsfrage.

„Kann sie nicht beantwortet werden, ist die Volkspartei am Ende“, ist der Politikwissenschaftler überzeugt. „Denn: Dass sie genau das leistet, nämlich Diversitäten zu integrieren, ist ihr definierendes Kriterium.“ Die neue CDU-Vorsitzende müsse sich „genau an dieser Front bewähren“, so Oberreuter. (dts)



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