Pressekonferenz in Potsdam: Arthur Wagner erklärt seinen Religionswechsel zum Islam

Arthur Wagner, Vorstandsmitglied der AfD Brandenburg, erklärt bei einer Pressekonferenz, warum er zum Islam konvertierte. Trotz Unverständnis vonseiten seiner Parteigenossen möchte er Mitglied der Partei bleiben.
Titelbild
Arthur Wagner bei einer Pressekonferenz in PotsdamFoto: Screenshot | YouTube | WELT
Epoch Times1. Februar 2018

Arthur Wagner, Vorstandsmitglied der AfD Brandenburg, erklärt bei einer Pressekonferenz in einer Potsdamer Kneipe, wie es zu seiner Entscheidung kam,  zum Islam zu konvertieren.

Wagner glaubt fest an eine Verbindung zwischen Muslimen und „Nationalkonservativen“. Er sagt vor der Kamera, dass er seine Aufgabe darin sehe, einen Konsens zwischen den deutschen Konservativen und den Muslimen zu finden.

Die Partei ging auf Abstand

Arthur Wagner war bis zuletzt als Beisitzer im Vorstand der AfD Brandenburg, für Kirchen, Religionsgemeinschaften und für Christen in der AfD zuständig.

Seine Parteifreunde gingen auf Abstand, nachdem sie von seinem Glaubenswechsel erfuhren. Landeschef Andreas Kalbitz ließ die Öffentlichkeit wissen, das der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Es sei eine „religiös-politische Doktrin“, die „unserer deutschen Leitkultur“ zuwiderlaufe.

Den Posten hatte Wagner aus „privaten Gründen“ bereits im Januar niedergelegt. Arthur oder auch Ahmad, wie sein neuer muslimischer Name ist, wolle aber in der AfD bleiben. Denn er sei der Partei moralisch etwas schuldig.

Weiterhin erzählte er in der Pressekonferenz, dass er Alkoholiker gewesen sei und keine Chancen mehr in seinem Leben sah. Doch dann traf er im Sommer 2014 bei einer AfD-Veranstaltung in Falkensee, auf den damaligen AfD-Landeschef Alexander Gauland.

Er sagt, „Ich habe zwölf Fragen gestellt und Gauland hat mir alle beantwortet“. Diese Fragen drehten sich um die Zukunft Deutschlands, aber an die genauen Fragen könne er sich nicht mehr erinnern.

„Hat Herr Gauland Sie vom Alkoholismus geheilt?“

Teilnehmer der Pressekonferenz Foto: Screenshot | YouTube | WELT

Ein Teilnehmer der Pressekonferenz fragte ihn: „Hat Herr Gauland Sie vom Alkoholismus geheilt?“ darauf hin antwortet er: „Ich glaube, ja. Das ist so, aber ich glaube nicht, dass er es war. Das war Herr Gott.“

„Also sprach Gott durch Herrn Gauland?“, fragt wieder eine andere Person im Raum. Seine Antwort darauf: „Das würde ich so nicht behaupten, aber das ist schon interessant. Ich muss darüber nachdenken. Danke für die Frage.“

Wagner sei auch vor dem Wechsel zum Islam, auf der Suche nach dem „Sinn“ gewesen. Er nennt diese Zeit „28 Jahre spirituelle Erfahrung“, bis er schließlich 2015 beim Islam ankam. Er habe eine sehr tiefe spirituelle Erfahrung gemacht, aber darüber sei nur sein Freundeskreis informiert und es sei privat.

In der russischen Republik Baschkirien habe er eine Moschee besucht und ein Buch für Islamanfänger mitgenommen.

Was führte zu seiner Abkehr von der evangelischen Kirche?

Wagner wurde im August 1989 evangelischer Christ. Mit seiner Familie wurde er in Dresden getauft und das, so Arthur Wagner, „war eine große spirituelle Erfahrung“ in seinem Leben. Später studierte er ein halbes Jahr in Riga Theologie und lernte die Neuapostolische Kirche kennen.

Doch entscheidend für seinen Austritt aus der Kirche war die Teilnahme eines Pfarrers am CSD letzten Sommer. Er sagte, „das hat mich wahnsinnig gemacht. Da waren auch Kinder dabei. Für Kinder ist es nicht richtig, dass sie das hören und sehen“ , so der Tagesspiegel. (vm)

Weitere Artikel:

Vom Arthur zum Ahmad – AfD-Politiker wechselt zum Islam



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion