Rechnungshof hält neues Sturmgewehr für nicht präzise genug

Der Bundesrechnungshof bemängelt das neue Sturmgewehr – mit Gefechtsmunition sei es nicht präzise. Mit ziviler Präzisionsmunition hingegen schon.
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Getarnter Soldat (Archiv)Foto: via dts Nachrichtenagentur
Epoch Times26. Januar 2024

Das neue Sturmgewehr G95A1 der Bundeswehr könnte untauglich sein. Darüber berichtet „Bild“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf einen vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofs an den Bundestag.

Darin bemängeln die Rechnungsprüfer, dass das Sturmgewehr nicht ausreichend präzise treffe. „Die Bundeswehr benötigt ein Sturmgewehr, das mit der eingeführten Gefechtsmunition unter realen Bedingungen ausreichend präzise trifft“, zitiert „Bild“ aus dem Bericht. Dies könne das BAAINBw (Beschaffungsamt der Bundeswehr) „für das Sturmgewehr Bw aufgrund eines Änderungsvertrages mit dem Waffenhersteller nicht mehr sicherstellen.“

Auf die Munition kommt es an

Weiter schreiben die Rechnungsprüfer: „Aktuelle Untersuchungen der Bundeswehr unter Laborbedingungen zeigen, dass das Sturmgewehr Bw Präzisionsforderungen der Nutzer mit der eingeführten Gefechtsmunition nicht erfüllt. Diese erreicht es allerdings mit der zivilen Präzisionsmunition.“

Nach Vertragsabschluss  wurden die Nachweispflichten für die Treffsicherheit durch das Beschaffungsamt der Bundeswehr in einem Änderungsvertrag abgeschwächt.

Der „Spiegel“ berichtet unter Berufung auf den gleichen Rechnungshofbericht, der Hersteller Heckler & Koch habe sich im Herbst 2022 an das Beschaffungsamt gewandt, mit der Bitte, die Schusstests mit ziviler Spezialmunition und nicht mit der bei der Bundeswehr gängigen Gefechtsmunition vornehmen zu dürfen. Demnach wollte der Waffenkonzern auch zwischen Feuerstößen mehr Pausen einlegen.

Zudem darf die Industrie nun ein Scharfschützen-Zielfernrohr verwenden und der NATO-Schießbock gegen ein herstellereigenen Präzisionsschießbock ausgetauscht werden, so die „Bild“.

„Die nunmehr zulässigen Laborbedingungen und die zivile Präzisionsmunition lassen einen realistischen Nachweis der Präzision des Systems Sturmgewehr Bw nicht zu“, zitiert die „Bild“-Zeitung aus dem Bericht des Rechnungshofes.

(dts/afp/red)



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