Rekordwert: Deutschland zählt 43.500 unbesetzte Lehrstellen in 2016

Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten offenen Stellen lag 2016 bei rund 43.500 - soviel wie nie zuvor.
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Der Ausbilder der Fachrichtung Automobilmechaniker erklärt seinen Lehrlingen des 3. und 4. Lehrjahres die Technik eines Autos.Foto: AP Photo/Thomas Kienzle
Epoch Times5. April 2017

So viele Lehrstellen wie nie zuvor sind im vergangenen Jahr unbesetzt geblieben. Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) gemeldeten offenen Stellen lag 2016 bei rund 43.500 und war damit 4,5 Prozent höher als im Vorjahr, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Berufsbildungsbericht 2017 hervorgeht.

Vor allem kleine Betriebe haben demnach mit den seit Jahren anhaltenden „Besetzungsproblemen“ zu kämpfen – und ziehen sich letztlich aus der Ausbildung zurück.

20.600 Bewerber waren bei der Suche nach einer Lehrstelle erfolglos. Dabei hatten Jugendliche grundsätzlich gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz: Rechnerisch standen laut Berufsbildungsbericht hundert Schulabgängern 104,2 Ausbildungsangebote gegenüber. „Jugendliche haben selten so gute Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz und attraktive Berufsperspektiven gehabt wie heute“, erklärte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU).

Sowohl die Zahl der Bewerber als auch die Zahl der abgeschlossenen neuen Ausbildungsverträge blieben im vergangenen Jahr nahezu konstant. Laut Berufsbildungsbericht wurden 520.331 Lehrstellen besetzt, rund 547.700 Bewerber waren auf der Suche.

Nach Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) bekamen rund 14.000 Betriebe der regionalen Kammern „überhaupt keine Bewerbungen mehr für ihre Ausbildungsplätze“. Betroffen seien vor allem kleine Unternehmen in ländlichen Regionen, erklärte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Gründe seien die seit Jahren anhaltende Tendenz zum Studium und die deshalb gesunkene Zahl der Bewerber.

Immer mehr Unternehmen würden daher Leistungsschwächeren „und jetzt auch Flüchtlingen eine Chance“ geben, erklärte Dercks. Seinen Angaben zufolge beginnen inzwischen 75 Prozent der Hauptschüler eine Ausbildung. Dies sei „ein deutlich höherer Anteil als noch vor einigen Jahren“. (afp)



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