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Rostock im Glück: OB Madsen verkündet „erste Corona-freie Großstadt Deutschlands“

Der Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Claus Ruhe Madsen, verkündete am Donnerstagmorgen, alle 75 Corona-Infizierten in der Stadt seien genesen. Dies sei auch ein Verdienst umgehend eingeleiteter, weitreichender Schutzmaßnahmen.

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In Rostock auf dem Marktplatz.

Foto: iStock

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Lesedauer: 4 Min.

Eine freudige Mitteilung hatte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen am heutigen Donnerstag (23.4.) der Öffentlichkeit zu machen: Die 209.000-Einwohner-Metropole an der Ostsee ist seit heute Morgen offiziell „Corona-frei“.
Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, hieß es aus dem Büro des Stadtoberhauptes:
„Der letzte zurzeit an Covid-19 erkrankte Rostocker konnte jetzt aus der Quarantäne entlassen werden.“

Wachsamkeit gegenüber Corona bleibt Gebot der Stunde

Dies bestätige, dass die Hansestadt durch frühzeitiges und entschlossenes Handeln den Grundstein für ihren Erfolg im Kampf gegen das Virus legen konnte. Dennoch warnte Madsen vor verfrühter Euphorie oder gar Leichtsinn. Man werde „auch weiterhin unheimlich diszipliniert bleiben müssen, um Lockerungen zu ermöglichen und nicht wieder zurück zu straffen Regeln kommen müssen“.
Zudem müsse man die Augen offen halten, weil jederzeit damit zu rechnen sei, dass das Virus im Land oder auch in Rostock selbst wiederkehren könne.
Gegenüber n-tv nannte Madsen auch Details zum Verlauf des Kampfes gegen die Corona-Seuche in der Hansestadt. Insgesamt habe es in Rostock 75 Infektionen gegeben, alle davon seien genesen. Der erste Fall sei am 12. März in der Uniklinik nachgewiesen worden – bei Ärzten, die zuvor im Skiurlaub gewesen waren. Auch ein Kind sei betroffen gewesen, das in eine Schule mit 1.000 weiteren Schülern gegangen sei.

Rostock schloss umgehend Schulen und schickte Verwaltungsbeamte nach Hause

Madsen habe nicht gezögert und umgehend alle Schulen und Kitas schließen lassen. Außerdem wurden mehr als 2.000 der 2.400 Mitarbeiter der Verwaltung umgehend nach Hause geschickt.
„Gegen die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts haben wir außerdem auch Menschen getestet, die keine Symptome hatten“, betont der Oberbürgermeister. Durch die Rostocker Firma Centogene sei man dazu in der Lage gewesen. Vor allem habe man vorsorglich die Mitarbeiter in Kliniken und Pflegeeinrichtungen sowie Einsatzkräfte getestet.
Eine wenig populäre Entscheidung sei es auch gewesen, das für den 11. März geplante Konzert von Johannes Oerding am 11. März in der Stadthalle abzusagen, zu dem etwa 5.500 Zuschauer erwartet worden wären.
Dies habe möglicherweise verhindert, dass Rostock zu einem zweiten Heinsberg geworden wäre: „Wir wollten sicherstellen, dass wir die Infektionsketten nachvollziehen und schließen können. Bei dem Konzert wäre das im Nachhinein, wenn sich dort vielleicht 10 bis 15 Personen angesteckt hätten, nicht mehr möglich gewesen. Unser großer Vorteil war es, dass wir immer wussten, wer Kontakt zu Infizierten hatte.“

Madsen für geordnete Rückkehr zur Normalität

Es sei richtig gewesen, hier Prioritäten zu setzen: „Man muss klar und deutlich verkünden, was und wann man etwas vorhat. Ein Konzert oder ein Basketballspiel kann man jederzeit nachholen. Es geht darum, nicht am Ende des Tages ein Familienmitglied beerdigen zu müssen.“
Langsam sei es an der Zeit, dass die Bürger selbst die Verantwortung übernehmen könnten, betont der OB: „Der Staat darf nicht dauerhaft in die Freiheit der Bürger eingreifen. Es geht um Respekt und Eigenverantwortung.“
Es müsse jedoch trotzdem noch bis auf Weiteres Disziplin gewahrt werden. Man freue sich auch schon wieder auf Gäste. Aber es gehe in Ordnung, dass die Reiseaktivitäten jetzt auf ein Minimum heruntergefahren seien, so Madsen.
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Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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