Schäuble: Frankreich ist engster Partner Deutschlands

„Deutschland und Frankreich sind die engsten Partner in Europa“, meint Ex-Bundestagspräsident Schäuble. Er sieht in dem Ausfall des Staatsbesuchs kein Drama, dafür seien die Beziehungen zu eng.
Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble.
Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times2. Juli 2023

Nach der Verschiebung des Staatsbesuchs von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble die Bedeutung der deutsch-französischen Beziehungen betont.

„Deutschland und Frankreich sind die engsten Partner in Europa, mit einer besonderen gemeinsamen Verantwortung. In der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik kommt beiden Ländern eine Führungsrolle zu“, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Beziehungen seien auf allen Ebenen so eng, dass der Ausfall des Staatsbesuchs kein Drama sei.

Schäuble mahnte, es störe, wenn der Eindruck entstehe, dass die Regierungen in wichtigen Fragen nicht übereinstimmten. „Ich finde nicht, dass solche Verstimmungen normal sein sollten.“

Macrons Reise nach Deutschland wäre der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten seit 23 Jahren in der Bundesrepublik gewesen.

Immer wieder Differenzen zwischen Berlin und Paris

Zwischen Berlin und Paris gab es seit dem Amtsantritt der Ampel-Regierung immer wieder Differenzen, vor allem in der Energie- und Verteidigungspolitik. Macron war in Deutschland zuletzt auch dafür kritisiert worden, dass er nach einem China-Besuch im April Europa zu einem eigenständigeren Kurs in der Taiwan-Frage aufgerufen hatte.

Ein gemeinsamer Auftritt Macrons und von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in China wäre aus seiner Sicht ein starkes europäisches Zeichen gewesen, sagte Schäuble. Es habe jedoch auch in der Regierungszeit von Ex-Kanzlerin Angela Merkel Versäumnisse im deutsch-französischen Verhältnis gegeben.

Macron hatte den geplanten Staatsbesuch wegen der anhaltenden Krawalle in Frankreich verschoben. In einem Telefongespräch am Samstag unterrichtete er Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die Situation in seinem Land und bat um die Verschiebung, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion