Schmidt will Küken-Schreddern 2017 beenden

Friedrich Ostendorff, Agrarpolitischer Sprecher der Grünen sagte der Zeitung: "Einmal mehr ist Schmidts Hinhaltetaktik gescheitert." Es sei nicht akzeptabel, dass Schmidt weitere drei Jahre das millionenfache Töten frischgeschlüpfter Küken abnicke.
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Christian SchmidtFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Juli 2016

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat angekündigt, der Zeitplan für die Entwicklung einer praxistauglichen Alternative zu millionenfachen Töten männlicher Küken einhalten zu können.

"Mein Ziel ist und bleibt, das Küken-Schreddern 2017 mit einer praxistauglichen Alternative zu beenden", sagte Schmidt der "Bild" (Samstag). "Die Fertigstellung eines automatisiert arbeiten Prototyps wird planungsgemäß Anfang kommenden Jahres erwartet. Sobald eine praxistaugliche Alternative vorhanden ist, gibt es keine gesetzliche Rechtfertigung mehr zum Töten männlicher Küken."

Der MDR hatte zuvor berichtet, dass Forscher frühestens im Jahr 2019 beziehungsweise 2020 mit einer praxistauglichen Alternative rechnen, die flächendeckend in Deutschland eingesetzt werden kann. "Wir haben die Problematik, das Geschlecht der Küken schon im Ei zu bestimmen, zwar wissenschaftlich gelöst, bis die Methode in der Praxis angewandt werden kann, ist es allerdings noch ein großer Schritt", sagte Gerald Steiner, Mitarbeiter des Forschungsteams an der Technischen Universität Dresden.

Zwar werde ein erster Prototyp voraussichtlich im Sommer 2017 in Brütereien getestet, flächendeckend eingesetzt werde diese Methode aber eher 2019, vielleicht auch erst 2020, sagte Steiner. Auch in den Brütereien stellt man sich auf längere Testphasen ein. "Insgesamt zielen die Forschungsarbeiten darauf ab, im Sommer 2017 ein vollständiges Modulsystem in Form eines Prototyps zu erstellen. Dieser Prototyp wird dann im nächsten Schritt einem intensiven Praxistest unterzogen. Über die Dauer des Praxistests kann zum jetzigen Zeitpunkt niemand eine seriöse Aussage machen", heißt es laut "Bild" aus der Brüterei Lohmann, die am Forschungsprojekt mitarbeitet.

Friedrich Ostendorff, Agrarpolitischer Sprecher der Grünen sagte der Zeitung: "Einmal mehr ist Schmidts Hinhaltetaktik gescheitert." Es sei nicht akzeptabel, dass Schmidt weitere drei Jahre das millionenfache Töten frischgeschlüpfter Küken abnicke. Auch von der SPD kommt scharfe Kritik. "Minister Schmidt hatte für das Jahr 2017 das Ende der massenhaften Tötungspraxis ausgerufen, ist dabei aber offensichtlich nach dem `Prinzip Hoffnung` verfahren", sagte Christina Jantz-Hermann, SPD-Tierschutzbeauftragte, der "Bild".

(dts Nachrichtenagentur)



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