Schulpsychologen bestätigen Copsy-Studie – Vier von fünf Kindern durch Corona-Lockdown stark belastet

Der Schulpsychologische Dienst in Magdeburg verzeichnet eigenen Angaben zufolge täglich Anrufe im höheren zweistelligen Bereich. Grund sei der Corona-Lockdown. Wie bereits zwei Copsy-Studien zutage gefördert hatten, trifft dieser Kinder und Jugendliche besonders stark.
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Symbolbild.Foto: iStock
Von 19. März 2021

Wie die Magdeburger „Volksstimme“ berichtet, haben Schulpsychologen bestätigt, dass der Corona-Lockdown gerade für schulpflichtige Kinder und deren Eltern und Großeltern mit schweren psychischen Belastungen verbunden ist.

Zwei seit 16. Februar freigeschaltete Hotline-Nummern der Schulpsychologischen Beratung hätten täglich ein Aufkommen an Anrufen „im höheren zweistelligen Bereich“ zu verzeichnen. Die Entwicklung unterstreicht, was bereits zwei sogenannte Copsy-Studien des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf aus Lockdown-Zeiten bestätigt hatten.

Zweite Copsy-Studie unterstreicht Ergebnisse des Vorjahres

Die Anrufe seien „die Spitze eines Eisbergs“, erklärte die Leiterin des Dienstes gegenüber dem Blatt. Sie spricht von Angst und depressiven Verstimmungen bei den Kindern und Jugendlichen. Das selbstständige Einhalten von Tagesstrukturen im Homeschooling falle Schülern schwer.

Anders als in Westdeutschland, wo der Anteil der Familien, in denen beide Eltern berufstätig sind, erst gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts signifikant zu steigen begonnen hatte, war in Ostdeutschland die Doppelverdiener-Familie der Regelfall.

Im Februar wurde die mittlerweile zweite Copsy-Studie (Corona und Psyche) der Hamburger Universitätsklinik vorgestellt. Dafür hatten die Forscher zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 mehr als 1.000 Kinder und 1.600 Elternteile interviewt. Die erste Befragung dieser Art war von Mai bis Juni 2020 durchgeführt worden.

Lockdown vermindert Lebensqualität

Die zweite Befragungsrunde bestätigte, was sich bereits in der Frühjahrsstudie aus dem Vorjahr angedeutet hatte: Der Corona-Lockdown hat eine signifikante Verschlechterung der psychischen Gesundheit und der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen zur Folge. Bei fast jedem dritten Kind seien mittlerweile „psychische Auffälligkeiten“ zu beobachten, heißt es in einer Erklärung.

Neben einer allgemeinen Zunahme von Ängsten und Sorgen litten viele Kinder und Jugendliche auch unter depressiven Verstimmungen und psychosomatischen Beschwerden. Bereits im Frühjahr hatten, so das „Ärzteblatt“, 40 Prozent der Befragten von einer verminderten Lebensqualität durch die Corona-Krise gesprochen, 54 Prozent klagten über Gereiztheit, 44 über Einschlafprobleme.

Mittlerweile sind es vier von fünf befragten Kindern und Jugendlichen, die sich durch die Corona-Pandemie belastet fühlen, von geminderter Lebensqualität sprechen etwa 70 Prozent.

Familie als Schutzbarriere – aber nur, wo sie intakt ist

Intakte Familien schafften es am ehesten, unbeschadet durch die Lockdowns zu kommen. Studienleiterin Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer erklärte dazu:

„Wer vor der Pandemie gut dastand, Strukturen erlernt hat und sich in seiner Familie wohl und gut aufgehoben fühlt, wird auch gut durch die Pandemie kommen.“

Anders sei dies jedoch in Problem- und Risikofamilien gewesen. Dort seien häufig verstärkte Spannungen festzustellen gewesen. Kinder und Jugendliche klagten über häufigere Streitereien, zu wenig Wertschätzung und auch die Lernmotivation hatte abgenommen.

Es bedürfe verlässlicherer Konzepte, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, so Ravens-Sieberer, die auch regelmäßigeren Kontakt der Schulen zu ihren Schülerinnen und Schülern beinhalte. Motivation und Lernfreude müssten aufrechterhalten und den seelischen Belastungen vor allem in den Problemfamilien Rechnung getragen werden.

Bildungsferne Familien durch Homeschooling besonders belastet

Erschwerend käme noch dazu, dass ungesunde Ernährungsweisen und fehlende Bewegung in der Pandemie auf dem Vormarsch seien. Tablet und Konsole hätten die Bewegung ersetzt, zehnmal mehr Kinder als vor der Pandemie betrieben überhaupt keinen Sport mehr.

Auch Eltern zeigten vermehrt Belastungssymptome bis hin zu depressiven Verstimmungen. Vor den größten Herausforderungen standen neben vor der Pandemie bereits dysfunktionalen Familien auch solche mit formal geringem Bildungsgrad und Familien mit Migrationshintergrund. Enge Wohnverhältnisse und Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Homeschooling-Aufgaben sorgten vor allem dort für Belastungen.

Familien, die über einen guten Zusammenhalt berichteten und viel Zeit mit ihren Kindern verbrächten, schafften es durch alle Gruppen hindurch, besser mit den Belastungen in der Pandemie umzugehen. Auch das Homeschooling funktioniere dort besser, auch wenn gerade berufstätige Eltern dabei zunehmend an Kapazitätsgrenzen stießen.

Studien in anderen Ländern mit ähnlichen Ergebnissen

Eine weitere bundesweite Copsy-Befragung soll im Sommer 2021 stattfinden. In Hamburg findet zudem eine eigene Studie dieser Art in Kooperation mit der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration statt.

Weitere Kooperationspartner des Universitätsklinikums Eppendorf sind Prof. Dr. Klaus Hurrelmann von der Hertie School in Berlin, das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Für die deutschlandweite Befragung erfolgt darüber hinaus eine Zusammenarbeit mit infratest dimap.

Untersuchungen in anderen Ländern wie den USA, Italien, Indien und China hatten ähnliche Ergebnisse zutage gefördert wie die Studien in Deutschland. Auch hier zeigten sich erhöhte Werte bei Angst, Stresslevel und depressiven Episoden. Lebensqualität und Wohlbefinden leiden, Auffälligkeiten mehren sich und sozial benachteiligte Kinder sind in besonderem Ausmaß davon betroffen.



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