Martin Schulz: „Wer mit dem Grexit liebäugelt, spielt mit der Spaltung des Kontinents“

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz warnt angesichts der neuen Debatte über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone vor erheblichem Schaden für Europa. "Wer jetzt wieder mit dem Grexit liebäugelt, spielt mit der Spaltung des Kontinents."
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Martin SchulzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Februar 2017

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz warnt angesichts der neuen Debatte über einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone vor erheblichem Schaden für Europa. „Wer jetzt wieder mit dem Grexit liebäugelt, spielt mit der Spaltung des Kontinents“, sagte Schulz der Zeitung „Die Welt“ vom Montag. „Das ist vielleicht im Interesse von Donald Trump oder Marine Le Pen. Aber ganz sicher nicht im Interesse Deutschlands und Europas. Das ist brandgefährlich.“

Angesichts des Streits über weitere Reform- und Sparauflagen für Griechenland war zuletzt wieder über einen möglichen Euro-Austritt Griechenlands diskutiert worden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) verknüpfte den griechischen Verbleib in der Währungsunion mit der Forderung nach mehr Reformen und Wettbewerbsfähigkeit.

Griechenland ist hoch verschuldet und wird seit Jahren durch internationale Finanzhilfen vor dem Bankrott bewahrt. Mitte 2015 hatten sich die Euro-Partner mit Athen auf ein drittes Hilfsprogramm im Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro geeinigt. Anders als bei den vorherigen Programmen ist der Internationale Währungsfonds (IWF) daran aber bisher nicht mit eigenen Finanzmitteln beteiligt.

Der IWF macht seine Beteiligung von der Tragfähigkeit der griechischen Schulden abhängig und tritt für Schuldenerleichterungen ein. Schäuble fordert eine IWF-Beteiligung – lehnt aber eine weitere Schuldenerleichterung für Griechenland ab.

Im Sommer stehen für Athen Schulden-Rückzahlungen in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro an. Diese können nur beglichen werden, wenn aus dem dritten Hilfsprogramm weitere Zahlungen freigegeben werden. Dafür müsste es aber bei den seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen der internationalen Geber über die Bewertung der griechischen Schuldenkrise einen Durchbruch geben. (afp)

 



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