Seehund-Mütter und Heuler im Stress

Epoch Times6. Mai 2013

Die ersten Seehund-Babys sind da! Seit Anfang Mai werden im Nationalpark Wattenmeer die ersten Heuler geboren und gesäugt. Daher sind die Seehund-Mütter jetzt unter Stress, sie müssen besonders aufmerksam sein und sind äußerst störungsempfindlich. Um sie zu schützen, dürfen die Seehund-Bänke im Nationalpark nicht betreten werden. Sportboote und Ausflugsschiffe halten genügend Abstand. Die Seehund-Mütter passen gut auf ihre Jungen auf, die Bindung ist in der Säugezeit sehr eng. Doch trotzdem kann es passieren, dass ein Jungtier seine Mutter verliert und alleine am Strand liegt. Solche Jungtiere werden „Heuler“ genannt, weil ihre Rufe nach der Mutter, das „Heulen“, ähnlich klingt wie das Weinen eines Kindes.

Nicht nur Kulleraugen, er heult auch wie ein Baby - der Heuler.Nicht nur Kulleraugen, er heult auch wie ein Baby – der Heuler.Foto: Stock /LKN-SH

Weil Seehunde aber Raubtiere sind und keine Haustiere, bittet Dr. Detlef Hansen, Leiter der Nationalparkverwaltung, um besondere Rücksicht: „Wer einen Heuler am Strand sieht, sollte unbedingt großen Abstand halten, die Tiere auf keinen Fall anfassen, Hunde fernhalten und die Nationalpark-Verwaltung oder einen der 27 zuständigen Seehund-Jäger benachrichtigen.“ Die gut ausgebildeten Seehund-Jäger schützen die Tiere und sorgen dafür, dass die überlebensfähigen Seehund-Jungen wenn nötig in die Aufzuchtstation nach Friedrichskoog gebracht werden. Die Seehundstation Friedrichskoog ist auf Basis eines internationalen Seehund-Abkommens die einzige vom Land autorisierte Aufnahmestelle für verlassen oder erkrankt aufgefundene Robben in Schleswig-Holstein.

Wie Monika Hecker vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein berichtet, hat sich der Bestand der Seehunde an der schleswig-holsteinischen Nordsee-Küste in den letzten Jahrzehnten gut entwickelt, obwohl es Rückschläge durch zwei Staupeepidemien in den Jahren 1988 und 2002 gab. Anfang der siebziger Jahre wurden hier nur knapp 1.500 Seehunde gezählt. Im letzten Jahr waren es im Sommer zur Wurfzeit im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer etwa 12.000 Tiere, davon 3.300 Robben-Jungtiere, so viele wie nie zuvor.

Etwa 38.500 Seehunde leben im Wattenmeer vor der deutschen, dänischen und niederländischen Küste. Das entspricht vermutlich dem Bestand vor etwa 100 Jahren, bevor die intensive Jagd auf die Tiere begann. Gerne vermutet man auch, dass dies bereits der natürlichen Populationsgröße von Robben im Wattenmeer entspricht. (sfr/Hecker-Nationalpark Wattenmeer)

 



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