Sex-Skandal bei Gebirgsjägern der Bundeswehr: Staatsanwaltschaft ermittelt

Ein Bundeswehrsoldat soll bei den Gebirgsjägern über Monate hinweg von Kameraden und Vorgesetzten sexuell belästigt und diskriminiert worden sein. Das Bundesverteidigungsministerium geht den Hinweisen am Standort Bad Reichenhall in Bayern nach. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 14 Soldaten.
Titelbild
Soldaten einer Berg-Infanterie-Brigade der Bundeswehr in einem Übungsgelände nahe dem bayerischen Dorf Bad Reichenhall, am 23. März 2016.Foto: CHRISTOF STACHE / AFP / Getty Images
Epoch Times21. März 2017

Aus der Bundeswehr ist erneut ein Fall sexueller Gewalt bekannt geworden. Ein Obergefreiter der Gebirgsjäger soll im bayerischen Bad Reichenhall über Monate durch Mannschaftssoldaten und Vorgesetzte sexuell belästigt und genötigt worden sein, wie aus einem Brief des Verteidigungsministeriums an den Bundestag hervorgeht.

Die Vorfälle beziehen sich demnach auf die Zeit von November 2015 bis September 2016 und betreffen die 4. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231.

Der Obergefreite habe angegeben, er sei in dem Zeitraum „mehrfach diskriminiert sowie verbal und tätlich sexuell belästigt und genötigt worden“, heißt es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag. Es war am Montag dem Bundestag zugegangen. Darüber hatte das Hauptstadtstudio der ARD zuerst berichtet.

Am 5. Oktober 2016 wandte sich das Opfer demnach an den Wehrbeauftragten. Er fürchtete sich davor, nach einem Truppenpraktikum im niedersächsischen Wunstorf in seine Stammeinheit zurückzukehren.

Dem Schreiben zufolge wird gegen 14 Beschuldigte ermittelt, davon zwei Feldwebel, zwei Unteroffiziere und zehn Mannschaftssoldaten. In dem Schreiben von Verteidigungs-Staatssekretär Markus Grübel (CDU) heißt es weiter, die Vorfälle seien im Gegensatz zu den Vorkommnissen in Pfullendorf „einer Teileinheit zuzuordnen“.

Im Januar waren schwere Misshandlungsvorwürfe aus einer Ausbildungskaserne im baden-württembergischen Pfullendorf bekannt geworden. In der Kaserne soll es sexuell-sadistische Praktiken sowie Gewaltrituale gegeben haben. (afp)



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